Verrückt nach Messern!

Messern haben für mich eine magische Anziehungskraft!

Messer sind so grazil und doch demonstrieren sie Stärke! Ein kleines bisschen sexy sind sie auch.

Ach, ich liebe Messer😉.

Und, nicht erst seit meiner Kochlehre. Ich war schon als kleines Kind von Messern begeistert.
Vor allem, wenn mein Vater unsere großen Küchenmesser über den Wetzstahl zog oder er seine Taschenmesser, die er oft beim Angeln benutzte, auf verschiedenen Schleifsteinen mit einer Seelenruhe schliff.

In meinem Elternhaus gab es eigentlich nur große Messer. So etwas wie Kneipchen, gab es nicht wirklich. Vielleicht ein zwei davon.

Als kleines Mädchen bekam ich von meinem Vater ständig kleine Taschenmesserchen in einem weinroten Lederetui geschenkt. Ständig, weil mir meine Mutter diese kleinen aber für mich sehr kostbaren Messer wegnahm. Sie war der Auffassung, dass ein Taschenmesser nicht in Kinderhände gehöre. Da waren mein Vater und ich natürlich ganz anderer Meinung!

Irgendwann (ich meine, ich wäre sechs Jahre alt gewesen) bekam ich von meinem Vater ein orangefarbenes Taschenmesser. Ich hütete es wie meinen Augapfel und bot meiner Mutter nicht die geringste Gelegenheit mir mein geliebtes Messer wegzunehmen.

Mit meiner Kochlehre wuchs jedoch der Anspruch an ein gutes Messer. Messer müssen nahezu perfekt in der Hand liegen. Sie müssen sich der Anatomie der Hand und des Armes anpassen. Ein Messer muss die Verlängerung des Armes sein und sich mit Leichtigkeit führen lassen. Und das ist mit Nichten eine Preisfrage!!!

Ein teures Messer ist per se von guter Qualität, doch liegt es nicht unbedingt jedem gut in der Hand!

Die meisten Messerhersteller produzieren Messer für große Hände. Da haben es kleinere Frauenhände etwas schwer😉.

Ich finde, dass es unmöglich ist ein Messer mal auf gut Glück und anhand des Preises zu kaufen. Ein Messer will und muss ausprobiert werden!

Ich durfte im Laufe meiner Kochkarriere schon viele Messer der unterschiedlichsten Preiskategorien testen.
Mittlerweile habe ich meine Messer gefunden und bin mehr als zufrieden damit. Sie erfüllen jeden meiner Ansprüche (die leider oft viel zu hoch sind😉) an ein perfektes Messer!

Da ich sehr naturverbunden bin und auf Holz stehe, haben sie einen schmalen, geschwungenen Holzgriff und liegen perfekt in meiner „kleinen Frauenhand“. Ohne Problem kann ich so einen Arbeitstag locker ohne Blasen an den Händen bewältigen. Denn als Koch schnippelt man mal nicht nebenbei mal für eine halbe Stunde!

Messer sind unsere Werkzeuge, mit denen wir sehr viel Zeit verbringen. Deshalb ist auch die Pflege der Messer unglaublich wichtig. Messer gehören nicht in die Spülmaschine. Sie werden in der Spülmaschine zu hohen Temperaturen ausgesetzt und einem zu langen Kontakt mit aggressiven Reinigern. Salz, Reiniger und Klarspüler verursachen einen schnellen Korrosionsprozess. Die doch sehr dünne Schneide wird bei einem Ritt durch die Spülmaschine stark beschädigt. Sie rundet ab und wird somit stumpf.

Ich bringe meine Messer einmal im Jahr zu meinem Messerschleifer, der die Klinge wieder in Form bringt. Ich rate jedem ab, seine Messer von einem Schleifer schärfen zu lassen, der nur die Schneide schleift. So wird ein Messer leider immer unförmiger und bleibt nur für einen sehr kurzen Zeitraum (je nach Nutzung) scharf.

Wer jetzt doch noch eine kleine Preisvorgabe braucht: ein gutes, alltagstaugliches Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 23 cm liegt bei einem Durchschnittspreis von 80 Euro. Bei guter Pflege hält so ein Messer ein Leben lang!

Solch ein Messer erfreut sich einer weichen Schneideunterlage wie Plastik oder Holz!

Ach und ich habe max. vier verschiedene Messer in Gebrauch! Ich brauche nicht für jeden Furz ein spezielles Messer😉. Kaufen würde ich sie aber am liebsten alle! Vor allem die handgeschmiedeten Messer mit Holz- und Horngriffen.

Autor: Sybille Schönberger

17. Juli 2018

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