Könnt ihr noch Einkochen?

Gesetz dem Fall, es gäbe von heute auf morgen kein rankommen mehr an Lebensmittel; die meisten von uns würden alt aussehen. Denn wir sind die Generation, die nicht auf Vorrat kaufen.

In meinem Freundeskreis kenne ich niemanden in meinem Alter, der die Kunst des Einkochens drauf hat und den ganzen Sommer und Herbst über mit dem Einkochen der verschiedensten Früchte und Gemüse beschäftigt ist.
Warum auch?

Wir leben in einer Überflussgesellschaft und haben mehr als genug zu essen sogar so viel, dass wir es aus rein optischen Gründen wegschmeißen können und das, obwohl jedes 5. Kind in Deutschland Hunger leiden muss. Aber das ist ein anderes Thema.

Wir müssen keine Nahrungsmittel horten, da wir das ganze Jahr über alles bekommen. Die meisten haben zudem überhaupt keinen Platz, um solch ein Lebensmittellager einzurichten.

Die Großeltern meiner Freundin Pedy waren wahre Meister des Einkochens. Ich kann mich sehr gut an diesen einen Kellerraum erinnern, indem hunderte von Gläsern standen, die mit den unterschiedlichsten Gemüsesorten, Beeren und Früchten gefüllt waren. Ein buntes Schlaraffenland!! Oma Gertrud und Opa Wilhelm waren wirklich das ganze Jahr über mit ihrem Nutzgarten hinter dem Haus beschäftigt. Opa Wilhelm sah ich nie ohne seine grünen Gummistiefel und Oma Gertrud hatte immer eine geblümte Kittelschürze an. Sie wuselten den ganzen Tag, bei Wind und Wetter im Garten herum.

Für uns Kinder war es im Sommer ein Hochgenuss durch den Garten zu schlendern und hier und da mal etwas zu naschen. Im Garten standen natürlich auch zwei alte Badewannen. In ihnen wurde das Regenwasser gesammelt. An sehr heißen Tagen nutzten wir die gefüllten Wannen für ein kühles Bad. Opa Wilhelm war darüber nicht wirklich amused😉!

Gertrud und Wilhelm, zwei reizende Einkochmeister und Sparprofis entstammen einer Kriegsgeneration und mussten Hunger leiden das prägt natürlich ungemein. Sie waren ihr Leben lang für eine Notsituation gerüstet.

Ich will mich nicht für eine Notsituation rüsten müssen doch irgendwie ist in diesem Jahr besonders viel für meine tierischen Freunde im Garten abgefallen. Bis jetzt produzierte ich nur etwas Traubensaft.

Mein Garten ist kein Nutzgarten, doch trotzdem wächst so einiges. Erdbeeren, Johannisbeeren, manchmal sogar Morcheln. Äpfel, Trauben und vom Nachbarn gibt’s Maronen. In rauen Mengen habe ich Kräuter. Vor allem Rosmarin wächst im Überfluss. Ich verschenke jedes Jahr den Rückschnitt. Dieser wird gebündelt und zwischen die Zaunstreben zur Straße hin gesteckt mit nem Schild zu verschenken. Ratz fatz ist er weg.

Vor ein paar Jahren packte mich das Einkochfieber. Ich kochte alles ein, was nicht Niet und Nagel fest war ein. Unser Kühlschrank platzte aus allen Nähten. Es sah alles so schön aus! Auch schmeckte es wunderbar! Doch aus irgendwelchen Gründen, ließ die Euphorie für das Einkochen genauso schnell nach wie sie aufkam. Vielleicht akute Faulitis?

Im Restaurant Hessler oder auch im Kempinski Hotel in Gravenbruch wurde immer fleißig eingekocht.
Auf einer Herbstkarte schrieben wir einmal Perlzwiebeln auf. Diese wurden geschält und in einem Sud aus Gewürzen, Kräutern und Essig eingekocht. Eine wirklich fiese Arbeit! Doch wenn die kleinen Zwiebelchen vor dem Schälen für eine Stunde in lauwarmes Wasser gelegt werden, ist die Arbeit nicht mehr ganz so schlimm. Auch frische Preiselbeeren für das Einkochen zu sortieren gehörte nicht wirklich zu meinen Lieblingsaufgaben. Doch die Arbeit hatte sich immer gelohnt. Sie lohnt sich auch heute noch!

Es ist ein wunderbares Gefühl! Ich find's (warum auch immer, vielleicht drehe ich auch gerade durch aber) ein bisschen sexy.

Einkochen ist sexy, ja!

Die Farben und die Aromen in perfekte Harmonie zu bringen und dann im Winter in die Vorratskammer gehen und aus dem Vollen schöpfen … mega!

Hier greift auch wieder ein Zahnrad in das andere! Wir reduzieren den Müll / Plastik. Schmeißen weniger Lebensmittel weg. Ernähren uns bewusster und intelligent.

Damit ihr auch das sexy Gefühl des Einkochens erlebt könnt, hier ein paar Anregungen:

eingelegte Champignons

1 kg kleine, weiße, saubere Champignons
200 ml milder weißer Balsamicoessig 5 % Säure
1 Liter Wasser
2 Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten
2 Salbeiblätter
1 Blatt Liebstöckel
1 Zweig Thymian
1 Rosmarinspitze
5 schwarze Pfefferkörner
1 Wacholderbeere
1 Lorbeerblatt
2 Pimentkörner
1 Nelke
Salz

Alle Zutaten in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen. 4 Minuten kochen und kochend samt Sud auf sterile Gläser verteilen. Der Sud sollte die Pilze bedecken. Sofort mit einem sterilisierten Deckel verschließen. Die Gläser für 10 Minuten in kochendes Wasser stellen. Vorsichtig herausnehmen, kopfüber auf ein feuchtes Tuch stellen und ohne Zugluft abkühlen.
So können die Pilze im dunklen mind. 6 Monate gelagert werden.

süß /saurer Kürbis

1 kg Muskatkürbis in 1x1 cm große Würfel geschnitten
1 L Wasser
200 ml milder weißer Balsamicoessig
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten
5 Pimentkörner
½ Tl Koriandersamen
½ Tl Senfsamen
1 Tl Salz
Chili nach Belieben

Die Pimentkörner, Senfsamen und Koriandersamen in einem Topf etwas rösten, mit Wasser und Essig auffüllen. Lorbeer, Knoblauch und Chili dazugeben. 2 Minuten wallend kochen. Den Kürbis in sterilisierte Gläser füllen und mit der kochenden Flüssigkeit begießen. Mit sterilisierten Deckeln verschließen. Die Gläser für 10 Minuten in kochendes Wasser stellen. Vorsichtig herausnehmen, kopfüber auf ein feuchtes Tuch stellen und ohne Zugluft abkühlen.

Gewürzbirnen

1 kg kleine Williams Birnen geschält
1, 5 L Wasser
300 g Roh Rohr Zucker
½ Vanilleschote
2 Sternanis
2 Nelken
1 Zimtstange
5 Pimentkörner
3 schwarze Pfefferkörner

Alle Zutaten in einen Topf geben und zum Kochen bringen. 5 Minuten kochen. Die Birnen herausnehmen in ein sterilisiertes Glas geben und mit der kochenden Flüssigkeit begießen (die Birnen sollten mit Flüssigkeit bedeckt sein). Mit einem sterilisierten Deckel verschließen. Nochmals 10 Minuten in kochendes Wasser stellen. Vorsichtig herausnehmen, kopfüber auf ein feuchtes Tuch stellen und ohne Zugluft abkühlen.

Viel Spaß beim Einkochen!

Autor: Sybille Schönberger

21. August 2018

 

 

Das behauptet ein befreundeter Jäger und ich kann ihm nur beipflichten.

Vor einiger Zeit, suchten wir für eine Herbstsendung auf hr 1 dolce vita einen Jäger, der in der Sendung über das Erlegen und zubereiten von Wild erzählen sollte.

Es war schier unmöglich einen Jäger zu finden, der bereitwillig Auskunft über das Gebaren der Jagd gab.
Ein Jäger erklärte uns warum. Es gäbe Anfeindungen und Morddrohungen deshalb bleiben Jäger gerne anonym.

Omg das hinterlässt ja schon einen mafiösen Eindruck!

Ich hole mal ein wenig aus:

Schon als junges Mädchen war mir der Umgang mit Luftgewehren nicht fremd. Mein Vater (ja, da ist er wieder, er spielte eine tragende Rolle in meinem Leben) schoss mit uns Kindern im Keller oder im Garten auf kleine bewegliche Stahl-Entchen. Wie in den Schießbuden auf einem Jahrmarkt. Übrigens mussten meine Freundin und ich den Jungs früher die Rosen schießen, weil wir so gut schießen konnte (voll Angeber mäßig😉) dank meines Dads. Das war ne Gaudi😉!

Das Schießen hat mich schon immer fasziniert und ich bin weit weg von einer militant, kriegerischen Einstellung zu Waffen.

Im Restaurant Hessler besuchte uns alle vier Wochen ein Jäger aus Maintal. Ein sympathisches Urgestein der Jägerszene. Er war schon weit über 70 und sein Ausdrucksstarkes Gesicht konnte Geschichten erzählen, das war der helle Wahnsinn. Er brachte uns das, was zum Abschuss freigegeben war und ihm vor die Flinte lief. -das ist jetzt eher umgangssprachlich, da man mit einer Flinte natürlich keine Rehe, Sauen und Hirsche schießt- Die Gäste freuten sich, wenn wir ihnen Hase, Fasan, Reh oder Hirsch aus den heimischen Wäldern anbieten konnten.

Aus Liebe zur Natur, dem Ganzheitlichen und meiner Einstellung zum Fleischkonsum, entschloss ich mich vor zwei Jahren auch für ein Dasein als Jägerin.

Die Anmeldung zum grünen Abitur /Jagd Kurs verlief schon sehr speziell. Ich würde sagen etwas reserviert, resolut und unterkühlt. Es dauerte auch mind. 6 Kursstunden, bis die Herren Jäger auftauten und in mir eine patente Frau sahen, die gewillt war, ihren Jagdschein zu erlangen.

Ich mochte es, jeden Samstag und Sonntag durch den Wald zur Jagdschule zu fahren und immer mehr über die Natur und ihre Bewohner zu erfahren.Lichtung

Die Jagd ist soviel mehr als nur auf unschuldige Tiere zu ballern. Die Jagd ist das Verständnis von Natur, Wild und Mensch. Das Bestreben eines Jägers ist es, dies in Einklang zu bringen.

Eine meiner Freundinnen ist Vegetarierin. Ich habe jedes Verständnis für Vegetarier und Veganer da ich selbst beide Ernährungsformen für mich ausprobiert habe. Doch wenn ich höre, dass der Jäger ja das arme Bambi mit den schönen Äuglein erschießt, stellen sich mir die Nackenhaare.
Schweine, Kühe, Lämmer, Schafe, Hühner, … haben auch wunderschöne Augen! Warum zum Geier ist die Jagd so verrufen?

Wenn es nach mir ginge, würden alle Tiere zusammen auf Wiesen und Wäldern stehen und wer Fleisch essen möchte, muss auch in der Lage sein, einem Tier das Leben zu nehmen. Denn in diesem Augenblick übernimmt keine Maschine die Aufgabe einem Lebewesen das Leben auszuhauchen.

Bei der Jagd bist Du es! Du solltes in der Lage sein, Dein Fleisch zu jagen!

Ja klar, irgendwie gehen wir alle jeden Tag auf die Jagd. Wir gehen in den Supermarkt und kaufen Biofleisch. Ist ja gut fürs Gewissen. Und trotzdem ist das mit den Jägern nen anderes Ding?

Warum?

Das Wild lebt Tag ein Tag aus ein perfektes Leben (aus unserer Sicht). Habt ihr schon mal ein Reh mit Rachen Dassel Larven gesehen? Das Reh würde euch was husten von wegen perfekt. Ich schweife ab.

Ja, es lebt im Vergleich zu den Tieren aus der Massenzucht perfekt. So perfekt , das es sich wunderbar eignet um in Kinderbüchern eine Hautrolle zu spielen. Doch die Tiere aus der Massenzucht werden nicht in ihrer Umgebung in Kinderbüchern gezeigt, sodass sich ein niedliches Bild von diesen Tieren in unseren Köpfen verankern könnte.

Ehrlich gesagt, es wäre auch kein niedliches Bild. Tiere, zusammengepfercht auf engstem Raum. Versehen mit Hämatomen, eitrigen Geschwüren und gebrochenen Gliedmaßen.Von oben bis unten mit ihren eigenen Exkrementen verschmiert. Ganz zu schweigen, von Selbstverstümmelung oder durch Artgenossen verursacht, abgebissene Schwänze und Ohren.

Wir bekommen nur ab und zu Bilder aus Massentierhaltungen vor die Füße geworfen. Da diese so schrecklich sind, werden sie in unseren Hirnen direkt wieder gelöscht. So etwas kann doch nicht war sein. Das ist völlig surreal. Und auch beim nächsten Einkauf sind diese Bilder nicht mehr präsent. Die sauber verpackten Fleischstücke in den Supermarkt Regalen schauen uns ja auch nicht mit ihren treuen braunen Äuglein an!

Wer von euch wäre in der Lage das Fleisch für seinen Konsum zu erlegen?

Wenn wir müssten, hätten wir nicht das Problem der schlechten Emissionswerte. Auch könnten das angebaute Getreide und co für hungernde Menschen verwendet werden, da wahrscheinlich ein geringerer Fleischbedarf vorhanden wäre.

Ich hatte und habe auch immer noch den Anspruch an mich. Willst Du Fleisch essen, musst Du in der Lage sein, das Tier zu jagen und zu töten.

Ich werde in nicht allzu ferner Zukunft meine Prüfung zur Jägerin ablegen.

Ich will mich nicht als Gutmensch darstellen. Denn auch ich kaufe mein Biofleisch sauber verpackt im Supermarkt.

Doch ich denke jeden Tag über mein Handeln nach und versuche immer etwas zu verbessern.

 

Autor: Sybille Schönberger

16. August 2018

Und was, wenn wir nicht drum rum kommen?

Schnecken und Insekten

Ich zähle mich ja zu den Allesfressern. Wenn ich gefragt werde, welches denn mein Lieblingsgericht sei, bin ich völlig aufgeschmissen, da ich einfach unglaublich viele Dinge wirklich gerne esse.

Es gibt jedoch eine Speise, von der weiß ich ganz genau, dass ich sie nicht essen werde. Ich werde weder den vergorenen Fisch aus Schweden essen, noch den vergorenen Fisch aus China. Ich glaube das Zeug bring ich nicht runter. Und ich probiere ja wirklich alles gerne aber das? Ne.

Ich kann mich noch sehr gut an meine ersten Schnecken mit Kräuterbutter und frischem Baguette erinnern. Ich muss 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein als mein Vater mit Kräuterbutter gefüllte Schnecken mit nach Hause brachte. Die Schneckenhäuser wurden in den Backofen geschoben und während die Schnecken vor sich hin brutzelten, deckten wir den Tisch. Wir hatten auch tatsächlich Schneckengabeln zu Hause. Kennt das heute überhaupt noch jemand? In meinem Haushalt finden sich keine Schneckengabeln. In der Küche duftete es nach frischen Kräutern und Baguette. Die ganze Familie freute sich auf diesen Hochgenuß. Es war herrlich und ich erinnere mich gerne daran. https://eatsmarter.de/rezepte/schnecken-mit-kraeuterbutter-2

In unseren Gefilden stehen Schnecken nur sehr selten auf der Speisekarte. Auch sind keine gebratenen Käfer und Würmer zu finden. Nuja, ich will jetzt auch kein Insektenrestaurant eröffnen, doch bin ich dieser Art von Speisen/Ernährung nicht abgeneigt. Immerhin ernährt sich 1/3 der Weltbevölkerung von ihnen. Da können Insekten doch gar nicht so schlecht schmecken. Zudem haben sie ne mega Ökobilanz und ne Menge gesunde Inhaltsstoffe! Und bevor sie die Ernten vernichten … den Rest könnt ihr euch sicher denken.

Seit 2018 können Produkte aus Insekten in den europäischen Handel gebracht werden. Ich bin gespannt, wie wir eingefahrenen Europäer das annehmen werden. https://biooekonomie.de/nachrichten/insekten-food-darf-europa-erobern

Auf meiner Reiseroute stehen noch so einige Länder die ich am liebsten mit einem Wohnmobil abfahren würde um sie kulinarisch zu entdecken. Darunter natürlich auch der asiatische Raum. Ich freue mich auf neue Gerüche, Aromen, Konsistenzen und Kulturen! Ich werde alles probieren (ganz schön großmäulig😉) was nicht Niet und Nagel fest ist. Ausgenommen, die stinkende Fischsuppe!

Mit meinen Jungs sprach ich im Zuge des Posts über den Verzehr von Insekten. Auch sie sind gewillt ein paar knusprige Käfer und Würmer zu probieren doch auf frittierte Spinnen und riesengroße Heuschrecken würden sie beide verzichten wollen.

Als bekennender Allesfresser muss ich gestehen, dass auch ich mich erst einmal mit dem Gedanken an Mehlwurmwurst (what ever) oder Käferpressfleisch anfreunden muss. Ich denke, es ist etwas anderes, Käfer, Würmer und co in einem Land zu essen, in dem diese Form der Ernährung kulturell verankert ist. Und ehrlich gesagt, ist mir auch hier ein gegrillter Käfer lieber, als einer, der zur Unkenntlichkeit zu Käferschnitzeln verarbeitet ist.

Vielleicht als salziger Snack oder geröstet zum Salat oder als Suppeneinlage oder…ok, ok, ok wir werden sehen.

Doch eines ist ganz klar, eine Veränderung unserer Ernährungsgewohnheiten muss stattfinden.

Also, schmeißen wir doch einfach mal den Satz: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!“ über Board!

Und wer weiß, vielleicht ist es in 20 Jahren auch für uns ganz normal Insekten zu essen.

Autor: Sybille Schönberger

14. August 2018

Wenn das Leben anderer interessanter ist als das eigene.

Wir reisen mal wieder gedanklich in ein kleines Dorf. Sehr idyllisch gelegen. Umringt von Wald und Wiesen. Ein kleiner Bach plätschert am Ortsrand entlang. In der Mitte des Dörfchens liegt gleich neben der im 12. Jahrhundert erbauten Kirche der Löschteich mit seinen grünen, quakenden Fröschen. Für die Kinder wurde ein nigelnagelneuer und sehr moderner Spielplatz errichtet.

Familie Müller hat ein kleines Einfamilienhäuschen mit einem liebevoll dekorierten Vorgarten. Das Haus steht in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz. Herr Müller hat direkte Sicht auf den Spielplatz und kann alles beobachten. Er hat sich von seiner geliebten Frau ein wunderschönes Fensterbankkissen nähen lassen. Für den Aschenbecher und das Bierchen am Mittag, hat er sich eine Halterung an der Fensterbank montiert. Das ist doch schon fast ein romantisches Bild, oder? Der Spielplatz wird eher wenig bis kaum besucht. Könnt ihr euch denken warum? Ne? Herr Müller hat viel Zeit und weiß nicht so recht, was er nun mit seiner Zeit anfangen soll. Sein neues Hobby: Kinder erschrecken und rumpöbeln.

Von der Fensterbank aus rummeckern und stänkern. Sich in das Leben anderer einmischen und respektlose Kommentare von der schützenden Fensterbank auf die Straße schreien.

Das haben wir doch schon alle in irgendeiner Form erlebt.

Nehmen wir die Fensterbank doch mal sinnbildlich für diejenigen, die aus dem Schutz und der Anonymität des Internets heraus respektlos und gemein über Menschen schreiben, die sie nicht einmal kennen. Ich meine, diese Menschen werden Hater genannt. Hater / Hasser … Hass: mit einer der fiesesten Begriffe, den die Sprache, ganz egal welche, zu bieten hat.

Warum sind manche Menschen Hater? Jetzt hätte ich gerne Psychologie studiert! Vielleicht aus der eigenen Unzufriedenheit heraus. Weil sie mit ihrem eigenen Leben nicht zufrieden sind und den Anblick von glücklichen und erfolgreichen Menschen nicht ertragen können.

Meist braucht es ja auch nur einen Hater der andere auf perfide Art und Weise anstachelt und auf einmal hat sich das ganze zu einem Shitstorm potenziert. Lemminge, die nicht in der Lage sind, sich ihre eigene Meinung zu bilden. Ich habe den Eindruck, dass solche Shitstorms immer seltener werden, da es doch immer ein paar emotional intelligente Menschen mit Rückgrat gibt, die das Ganze stoppen und zu Fall bringen.

Neid spielt bei Hatern bestimmt auch eine große Rolle. Neid und Hass gepaart sorgt für Zunder!!

Neidisch auf Freunde und Glück anderer! Ehrlich gesagt ist mir ein solches Verhalten zu wieder!

Ich bin frei von Hass und Neid. Ich erfreue mich am Glück anderer. Oft bin ich zu Tränen gerührt. Vor allem, wenn ich spielende und lachende Kinder sehe.

Ich schreibe diesen Post nicht ohne Anlass. Ich ärgere mich über die Menschen, die sich im Netz über die erfrischende Dusche von Frau Kiewel im vorletzten Fernsehgarten ausgelassen haben. Vorwiegend Frauen. Der Stoff wäre durchsichtig gewesen und man hätte ihre Brustwarzen sehen können. Der einzige durchsichtige Teil waren die Ärmel des Kleides, da dort der Stoff nicht doppelt genäht war. Und ihr Körper hat nur, wie alle anderen menschlichen Körper, auf kaltes Wasser reagiert.

Was zum Geier ist daran so schlimm? Eure Brustwarzen reagieren genauso, ob männlich oder weiblich! Ob im Badeanzug, Bikini oder nur mit einer Badehose bekleidet.

Ihr lieben Menschen da draußen, die ihr nichts Besseres zu tun habt, als im Schutz des Netzes über Menschen herzuziehen, die Spaß an ihrem Job haben und auch unerwartete Situationen einer Livesendung meistern können, verbringt nicht so viel Zeit damit, das Leben anderer zu beurteilen und findet doch das Glück in eurem eigenen Leben!

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!

Autor: Sybille Schönberger

09. August 2018

 

… wenn ich einen Babysitter habe. Wenn die Kinder etwas älter sind. Wenn die Kinder aus dem Haus sind. Wenn ich etwas mehr Zeit habe. Wenn ich besser bei Kasse bin. Wenn ich jemanden gefunden habe, der das mit mir macht. Wenn es nicht mehr so heiß ist. Wenn es nicht mehr so kalt ist. Wenn der Hund mal nicht mehr ist. Wenn es meinen Eltern besser geht. Wenn, wenn, wenn! Als wäre das Leben unendlich lang.

Warum nicht gleich? Warum warten? Ich sage mir, wenn ich mal wieder eine verrückte Idee habe oder eine tragende Entscheidung zu treffen habe, wenn dich morgen der Bus überfährt und ich stehe da oben (mal kurz gedacht es gibt ein „Oben“) und ich werde gefragt, du hattest gestern die Möglichkeit etwas zu tun, was du schon immer mal machen wolltest oder was die Welt verändert hätte, warum zum Geier hast du es nicht getan? Jetzt stehst du hier und hast nicht mehr die Möglichkeit. Nicht mehr die Möglichkeit, einen doofen Streit mit einer Freundin zu bereinigen, die geliebte Omi zu besuchen, einen Tanzkurs zu belegen, Fallschirm zu springen, Familie und Freunden zu sagen, wie sehr du sie liebst und brauchst. Deine Ernährung umzustellen, damit du dem da oben nicht so früh begegnest. Mit dem Rauchen aufzuhören, damit deine Kinder noch etwas länger was von dir haben.

Ich schiebe auch Dinge auf, wie z. B. meine Buchhaltung oder das Zusammenlegen der Wäsche (Gott, ich hasse das) aber diese Dinge verändern auch nicht mein Leben und lassen mich nicht spüren, dass ich lebe (übrigens ein sehr, sehr wertvolles und wichtiges Gefühl). Doch schob ich auch schon Dinge auf, die ich hätte tun sollen. Doch aus Angst und Unsicherheit tat ich es nicht. Heute bereue ich, es nicht getan zu haben. Etwas ganz Normales und selbstverständliches eigentlich.

Der Vater einer Freundin, ist vor vielen Jahren gestorben. Wir hatten schon länger keinen Kontakt und ich hatte solch ein starkes Bedürfnis, ihr zu sagen, wie leid es mir tut und sie in den Arm zu nehmen. Ich konnte es nicht. Heute werden meine Freunde gedrückt und geküsst so oft es nur geht!

Ich will nicht mehr zu mir sagen müssen: „Ach, hätte ich es (was auch immer) nur getan.“

„Hätte, hätte Fahrradkette“ oder „Komm ich heut nicht, komm ich morgen“ nicht, wenn der Bus schneller ist als Du😉.

„An den Gräbern der meisten Menschen, steht trauernd und tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben.“

Also, Arsch hoch und los geht`s!

Autor: Sybille Schönberger

07.08.2018

Ich hoffe, dass mittlerweile jeder schon mal was über Mikroplastik gelesen hat!

Winzig kleine Plastikpartikel, die sich über die Meere verteilen und unseren schönen Planeten verseuchen. Und wer ist mal wieder dran schuld? Na wir natürlich!

Farbenfroh, billig und praktisch sind diese Plastiksachen. Es gibt ja wirklich alles aus Plastik: Verpackungen, Aufbewahrungsbehälter, Küchenhelfer, Kleidung, Möbel, Geschirr, ...

Wenn wir nicht endlich aufhören mit diesem Plastik-Scheiß, wird auch unser Fisch einen höheren Plastikanteil als einen Fleischanteil haben.

Seit einigen Jahren versuche ich mich von Plastik zu befreien. Ich schmiss nicht alles, was sich über die Jahre an Plastikgeschirr (Dippchen und Deckelchen) mit einem Schwung weg. Das hat ja auch nicht wirklich Sinn, da es in meinem Schrank, solange es noch nutzbar ist, besser aufgehoben ist, als in den Weltmeeren. Ja, auch ich kaufte vor vielen Jahren diese kleinen bunten Plastikteller und Besteck bei Ikea. Mit kleinen Kindern war das sicherlich auch sehr praktisch, doch auch die Kleinsten können von „echtem“ Geschirr essen und aus Gläsern trinken!!

Ich verwende Seifenstücke und Zahnbürsten mit Holzgriff. Beim Einkaufen nehme ich meinen Beutel mit und kaufe loses Obst und Gemüse. Apropos Beutel, dm bietet nen tollen Service: du kannst einen dm Beutel, wenn er kaputtgehen sollte, kostenlos gegen einen neuen eintauschen. Auch bei Verschmutzung bieten sie diesen Service an, doch das finde ich persönlich etwas drüber.

Aufgeschnittenes Obst in Plastik verpackt ist auch so ein Teufelswerk. Mal eben schnell in der Mittagspause in den Supermarkt gehuscht und nen Snack (Sandwiches, Salat, Obst, ...) in einer praktischen Plastikverpackung gekauft. Es wird uns aber auch wirklich einfach gemacht. Und wer jetzt denkt, wir haben doch nen super Abfallsystem…ja, im Vergleich zu anderen Ländern sicherlich. Doch haben wir alle eine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt! Auch viele kleine Tropfen bringen einen heißen Stein zum Erkalten!!

In der Profiküche ärgere ich mich über den unglaublich hohen Verschleiß an Plastikbeuteln!
Lebensmittel wie Suppen, Soßen, Fleisch und Fisch werden in Plastikbeutel verpackt, in Vakuum gezogen und verschweißt. So lassen sie sich länger und platzsparend lagern. Ich habe das genauso gehandhabt und kann dafür heute auch noch ein Fünkchen an Verständnis aufbringen. Was ich jedoch ganz und gar nicht toleriere, ist das Sous-vide-Garen☹. Dabei werden Lebensmittel unter Vakuum im Wasserbad bei niedriger Temperatur gegart.

Ach und die werden ja so zart und so schmackhaft ... grrrrr!!!

Ich absolvierte meine Kochlehre in den Neunzigern und da nannte man die Köche, die nur aus Plastiktüten kochten und nur die Schere als Werkzeug kannten: TÜTENKÖCHE! Heute ist das schick und en vogue? Das mag ja alles noch so lecker sein doch ich kann dafür kein Verständnis aufbringen.

REWE und co verbannen ihre Plastiktüten und in der Gastronomie halten sie sich tapfer.

Bio, regional und nachhaltig und dann ab in die Plastiktüte? Für mich mal wieder ein NO-GO!

Denk' mal drüber nach!

Autor: Sybille Schönberger
02. August 2018

Puhh, ist das im Moment heiß …

Ne, ich lasse mich jetzt nicht auch noch über die momentane Hitzewelle aus. Da gibt es nun wirklich gerade mehr als genug Tipps zum Thema. Ich sach‘ nur: „Trinkt genug Wasser und übertreibt es nicht! Und bitte, geht mit euren Hunden in der Früh oder am Abend raus. Mir ist es ein Graus, mit ansehen zu müssen, wie Hunde im Moment trotz der hohen Temperaturen am Fahrrad laufen müssen. Für mich als Hundebesitzerin ein NO-GO!“

Nun zum Thema:

Da sich hier in Hessen nun die Ferien dem Ende neigen, ergreife ich die Gelegenheit mich etwas über die Weiterbildung im „Alter“ auszulassen. Denn nicht nur meine Kinder müssen ab Montag wieder die Schulbank drücken, für mich heißt es auch wieder: lernen, lernen, lernen.

Ich bin ja der Meinung, dass ich von jedem und immer etwas dazu lernen kann. Es heißt ja: Man hat nie ausgelernt!

Bis letzten Sonntag verbrachte ich mal wieder etwas Zeit mit meinen Kindern und Freunden am Wasser. Wir saßen zusammen und knabberten Pistazien. Manchmal ist es ja schon etwas müßig, die Schalen aufzubrechen und die Fingernägel werden schon arg in Mitleidenschaft gezogen. Meine nun nicht mehr, da mir ein Freund gezeigt hat, wie ich mit einem Stück Schale eine Pistazie öffne. Das Stück Schale wird in den kleinen Spalt der zu öffnenden Pistazie gesteckt und mit einer Drehbewegung öffnet sich die Schale. Schwupps ist die Pistazie geöffnet und dem Genuss steht nichts mehr im Wege. So einfach! (mal wieder😉)

Das sind die Kleinigkeiten, die ich im Alltag lernen kann, aber so richtig die Schulbank drücken, ist schon eine andere Hausnummer.

Ich meldete mich im März zu einem Fernstudium zum Ernährungsberater an. Und das ist nicht so ein Wochenendseminar, bei dem ich nach Beendigung ein Zertifikat in die Hand gedrückt bekomme. Ne, das ganze geht bis Februar 2019 und endet mit einer richtigen Prüfung.

Nicht wirklich lang, dennoch nicht mal eben so nebenbei.

Ich merke schon, nach anfänglichem Enthusiasmus, dass mir mein Ehrgeiz etwas verloren gegangen ist. Das schiebe ich einfach mal auf die Sommerferien und das böse Wetter. Ich stellte es mir etwas leichter vor. Nicht vom Lernstoff, denn als gelernte Köchin ist mir die Materie nicht allzu fremd. Außerdem beschäftige ich mich schon seit meinem Teenageralter mit dem Thema Ernährung. Gestartet bin ich mit dem Vegetarismus über Blutgruppen spezifische Ernährung, zuckerfrei, low carb bis zum Veganismus. Ich finde es extrem spannend, mit der Ernährung zu experimentieren. Nun habe ich für mich die beste Form der Ernährung gefunden.

Ich finde es nur nicht ganz so einfach, mich zum Lernen an den Schreibtisch zu setzen und konzentriert bei der Sache zu bleiben (ob das wirklich altersbedingt ist? Da müssten meine Jungs ja auch schon 41 sein😉). Ich schweife gedanklich recht schnell ab und ertappe mich beim gedanklichen Organisieren der kommenden Woche. In solchen Situationen denke ich oft an meine Mutter, die mit Mitte vierzig noch ein Studium über drei Jahre mit Bravour absolvierte.
Dann schüttele ich mich einmal und nehme einen neuen Anlauf: „Reiß dich zusammen, deine Mutter hat es ja auch geschafft.“

Eigentlich bin ich kein Typ, der Vorbilder hat, doch in diesen kurzen Augenblicken der Verzweiflung, ist meine Mutter schon so etwas wie ein Vorbild!

Mit dem Lesen allein ist es bei mir nicht getan. Ich muss mir die wichtigen Dinge markieren und raus schreiben. Dann läuft der Hase …zum Glück😉.

Ich finde es großartig, sämtliche Funktionen und Abläufe im Körper zu verstehen und bei Störungen entsprechend handeln zu können.

Ich mag die Aussage: "Iss Dich gesund!" Denn über die Ernährung lässt sich einfach sehr viel steuern und regulieren!

Du bist, was Du isst!

Autor: Sybille Schönberger
31. Juli 2018

Erwartungen sind menschlich und völlig normal; gehen mir aber gewaltig auf den Keks (lieber würde ich hier jetzt eigentlich Sack schreiben, doch von mir als Frau wird erwartet, dass ich mich gewählt, einfühlsam und feminin ausdrücke😉).

Dabei könnte es doch so einfach sein.

Ich bekomme einen Auftrag, in dem Erwartungen klar definiert sind, und ich erfülle sie. Bums fertig.

Schön oder? Warum funktioniert das dann irgendwie nicht so einfach?

Da ich kein Psycho - Doc bin, werde ich das hier natürlich nicht erörtern, lass mich aber trotzdem darüber aus.

Wenn ich einen neuen Blogeintrag schreibe, befrage ich immer meine zwei Jungs, um auch ihre Sichtweise des Themas zu erfahren. Nach einer kurzen Definition des Wortes Erwartung und der Frage, welche Erfahrungen sie denn schon mit Erwartungen hatten, bekam ich die Antwort: „Ach…nö, eigentlich hab‘ ich keine Erwartungen!“

Ich versuche für mich aus dieser Erwartungswelt auszubrechen. Ich sag „einfach“, was ich will und was eben nicht. Das gelingt mir leider nicht immer und ich eiere mal wieder um das, was ich eigentlich will, herum. Ich warte, bis sich das Thema von selbst erledigt. Was ja völliger Quatsch ist!

Einer Erwartungshaltung zu entkommen ist aber auch nicht wirklich eine einfache Aufgabe. Erwartungen werden geschürt. Durch unterschiedliche Preise zum Beispiel. Ich habe an ein Schnitzel für 35 € eine viel höhere Erwartung als an ein Pressfleischschnitzel (never ever würde ich das essen) für 9 €. Wenn nun das Schnitzel für 35 € nicht Perfektion auf den Teller kommt, ist die Enttäuschung groß. Wo hingegen die Erwartungen an ein 9 € Schnitzel so gering sind, dass es womöglich sein könnte, dass die Erwartungen sogar übertroffen werden.

Eine ganz andere Art der Erwartung birgt die Ehe. Eine Ehe muss halten, bis dass der Tod sie scheidet. Der Mann bringt das Geld ins Haus und die Frau sorgt für die Kinder, hält das Haus sauber, … Nun ja, als Beispiele etwas veraltet, dennoch werden solche Erwartungen an eine Ehe nicht selten gehegt.

Trotz, dass es sehr unterschiedliche Arten der Erwartung sind, werden sie kommuniziert und das Wasser in welches man sich begibt ist nicht wirklich eiskalt!

Denn eigentlich sind Erwartungen doch nur dann doof, wenn sie nicht geäußert werden. Mein Gegenüber oder noch besser der, der die Erwartung erfüllen soll, muss meine Erwartungen erahnen oder riechen. Geht aber nicht! Also immer raus damit!

Erwartungen, die geäußert werden, können nur gut sein! Ab und zu muss an ihnen vielleicht noch etwas nach oben oder unten geschraubt werden.

Gerade im Beruf sollten Erwartungen klar geäußert werden. Gehalt, Arbeitszeit, Sozialleistungen, Aufstiegsmöglichkeiten, ...

Im Privatleben sind ausgesprochenen Erwartungen nicht weniger wichtig.

Vor zwei Jahren kostet mich eine nicht ausgesprochene Erwartung eine Freundschaft.

Einer Freundin stand eine OP bevor. Sie wurde ambulant vorgenommen und ich war mir nicht bewusst, wie sich meine Freundin /Exfreundin vor dieser OP fürchtete und sich meinen Beistand wünschte. Für mich war es jedoch nur ein kleiner Routineeingriff und ich wusste ja, dass ihr Freund zum Händchenhalten bei ihr war. Ich schrieb ihr am Abend zuvor und wünschte ihr nur das Beste für die bevorstehende OP. Am nächsten Morgen musste ich arbeiten und meldete mich erst am Abend bei ihr. Sie reagierte sehr verhalten und ich schob es auf die geschwächte körperliche Verfassung und dachte mir weiter nichts dabei. Ich war zu dieser Zeit beruflich sehr eingespannt und so bemerkte ich nicht, wie der Kontakt immer weniger wurde. Nach einem kurzen Nachhaken ging das Wortgefecht los, bis hin zur Ausladung zu ihrer Hochzeit.

Ich versuchte einen Anlauf, um die Freundschaft noch irgendwie zu retten, doch sie ist ein Sturkopf vom allerfeinsten.

Ja, ich hätte es vielleicht merken müssen oder riechen müssen, welche Erwartungen sie an mich als ihre Freundin hatte. Doch für mich als Macher, Optimist und ist alles nicht so schlimm denkender Mensch wäre eine deutliche Äußerung, der zu erfüllenden Erwartungen hilfreich gewesen.

Fazit: ein kompletter Ausbruch ist wohl unmöglich, also hilft das Äußern und Formulieren von Erwartungen ungemein!

Autor: Sybille Schönberger

24. Juli 2018

Eine Suite in einem 5 Sterne superior Hotel mit eigenem Butler, privat Pool und Sauna!

Das ist doch eine mega Vorstellung und wir würden wahrscheinlich alle nicht NEIN sagen, wenn uns ein Wohltäter solch einen „Urlaub“ für umme ermöglicht! Also ich würde def nicht nein sagen.

Doch ist das wirklich Urlaub?

Gestern saß ich mit einem Freund auf ein Glas Apfelwein zusammen (den wir Frankfurter gerne bei diesen Temperaturen trinkt) und wir kamen auf das Thema Urlaub. Wir waren uns ziemlich schnell einig, wie  für uns ein perfekter Urlaub auszusehen hat.

Meine Freunde verbringen ihren Urlaub meist mit der Familie und auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
Die einen fahren mit dem Wohnmobil durchs Land und andere fliegen nach Vietnam. Wellnessurlaube stehen auch hoch im Kurs!

Im letzten Jahr flog ich mit meinen Jungs nach Kuba und was soll ich sagen, es war großartig! Sonne, Strand, Meer und ein super Hotel. Es gab rund um die Uhr reichlich zu essen und zu trinken. Alle Mitarbeiter des Hotels waren sehr freundlich und zuvorkommend. Ich musste nicht aufräumen, keine Wäsche waschen, nicht putzen und nicht arbeiten😉. Wobei als Selbständige die Arbeit nicht wirklich ruht.

Unsere zwei Wochen Urlaub vergingen wie im Flug und ja klar, wir waren auch erholt und braun gebrannt, doch meine Akkus waren nicht wirklich aufgeladen.

Ganz anders ist das aber, wenn ich meinen Urlaub mit meinen Kindern und Freunden auf eine sehr reduzierte Art und Weise verbringe.

Wir lieben das Wasser und den Wassersport. Wir treffen uns auf einem Campingplatz nicht weit von Würzburg entfernt. Der Wakeboard Club stellt einen großen Pavillon auf. Mittlerweile mit einer schon fast professionellen Küche  sowie ausreichend Kühlschränken und Sitzgelegenheiten. Wir packen also nur ein Zelt, Schlafsäcke, Klamotten (auf den Schlabber-/Sportlook reduziert) und ein wenig Gedöns ein. Lebensmittel werden vor Ort gekauft und können in den Kühlschränken gelagert werden. Man könnte das 5 Sterne Zelten nennen.

Manche mögen jetzt denken, omg Urlaub mit Freunden das geht doch oft in die Hose, da ist doch Streit vorprogrammiert.

Ähm nee, es geht auch ohne Streit (ab und zu meckert der Besitzer des Campingplatzes, weil wir etwas zu laut sind😉)!

Dieses Gemeinschaftszelten existiert schon seit mehr als 20 Jahren und es freuen sich immer noch sehr viele auf diese zwei mega Wochen im Jahr.

In manchen Jahren ist es mir Jobbedingt, nicht immer möglich gewesen, die vollen zwei Wochen mit meinen Freunden zu verbringen. Doch ein, zwei Tage klaue ich mir immer😉.

Nach der Zeit mit meinen Kindern und meinen Freunden sind meine Akkus wieder geladen.
Es ist einfach (das mag sich jetzt etwas spirituell anhören) die positive Energie und das ungezwungene und sehr herzliche Miteinander welches meine Akkus auflädt.

Jeder kennt doch diese Urlaube in denen sich alle irgendwie auf den Sack gehen und dann ist das Essen nicht gut, der Pool nicht sauber, …usw. Ehen sind schon wegen einem beschissenen Urlaub zu Bruch gegangen.

Ich bin der Meinung, dass es kein 5 Sterne super Hotel sein muss um erholt und mit aufgeladenen Akkus aus dem Urlaub wieder in den Alltag zu starten.

Ein Hoch auf meine Familie, meine Freunde und das Zelten!!!!!

Autor: Sybille Schönberger

19. Juli 2018

 

Messern haben für mich eine magische Anziehungskraft!

Messer sind so grazil und doch demonstrieren sie Stärke! Ein kleines bisschen sexy sind sie auch.

Ach, ich liebe Messer😉.

Und, nicht erst seit meiner Kochlehre. Ich war schon als kleines Kind von Messern begeistert.
Vor allem, wenn mein Vater unsere großen Küchenmesser über den Wetzstahl zog oder er seine Taschenmesser, die er oft beim Angeln benutzte, auf verschiedenen Schleifsteinen mit einer Seelenruhe schliff.

In meinem Elternhaus gab es eigentlich nur große Messer. So etwas wie Kneipchen, gab es nicht wirklich. Vielleicht ein zwei davon.

Als kleines Mädchen bekam ich von meinem Vater ständig kleine Taschenmesserchen in einem weinroten Lederetui geschenkt. Ständig, weil mir meine Mutter diese kleinen aber für mich sehr kostbaren Messer wegnahm. Sie war der Auffassung, dass ein Taschenmesser nicht in Kinderhände gehöre. Da waren mein Vater und ich natürlich ganz anderer Meinung!

Irgendwann (ich meine, ich wäre sechs Jahre alt gewesen) bekam ich von meinem Vater ein orangefarbenes Taschenmesser. Ich hütete es wie meinen Augapfel und bot meiner Mutter nicht die geringste Gelegenheit mir mein geliebtes Messer wegzunehmen.

Mit meiner Kochlehre wuchs jedoch der Anspruch an ein gutes Messer. Messer müssen nahezu perfekt in der Hand liegen. Sie müssen sich der Anatomie der Hand und des Armes anpassen. Ein Messer muss die Verlängerung des Armes sein und sich mit Leichtigkeit führen lassen. Und das ist mit Nichten eine Preisfrage!!!

Ein teures Messer ist per se von guter Qualität, doch liegt es nicht unbedingt jedem gut in der Hand!

Die meisten Messerhersteller produzieren Messer für große Hände. Da haben es kleinere Frauenhände etwas schwer😉.

Ich finde, dass es unmöglich ist ein Messer mal auf gut Glück und anhand des Preises zu kaufen. Ein Messer will und muss ausprobiert werden!

Ich durfte im Laufe meiner Kochkarriere schon viele Messer der unterschiedlichsten Preiskategorien testen.
Mittlerweile habe ich meine Messer gefunden und bin mehr als zufrieden damit. Sie erfüllen jeden meiner Ansprüche (die leider oft viel zu hoch sind😉) an ein perfektes Messer!

Da ich sehr naturverbunden bin und auf Holz stehe, haben sie einen schmalen, geschwungenen Holzgriff und liegen perfekt in meiner „kleinen Frauenhand“. Ohne Problem kann ich so einen Arbeitstag locker ohne Blasen an den Händen bewältigen. Denn als Koch schnippelt man mal nicht nebenbei mal für eine halbe Stunde!

Messer sind unsere Werkzeuge, mit denen wir sehr viel Zeit verbringen. Deshalb ist auch die Pflege der Messer unglaublich wichtig. Messer gehören nicht in die Spülmaschine. Sie werden in der Spülmaschine zu hohen Temperaturen ausgesetzt und einem zu langen Kontakt mit aggressiven Reinigern. Salz, Reiniger und Klarspüler verursachen einen schnellen Korrosionsprozess. Die doch sehr dünne Schneide wird bei einem Ritt durch die Spülmaschine stark beschädigt. Sie rundet ab und wird somit stumpf.

Ich bringe meine Messer einmal im Jahr zu meinem Messerschleifer, der die Klinge wieder in Form bringt. Ich rate jedem ab, seine Messer von einem Schleifer schärfen zu lassen, der nur die Schneide schleift. So wird ein Messer leider immer unförmiger und bleibt nur für einen sehr kurzen Zeitraum (je nach Nutzung) scharf.

Wer jetzt doch noch eine kleine Preisvorgabe braucht: ein gutes, alltagstaugliches Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 23 cm liegt bei einem Durchschnittspreis von 80 Euro. Bei guter Pflege hält so ein Messer ein Leben lang!

Solch ein Messer erfreut sich einer weichen Schneideunterlage wie Plastik oder Holz!

Ach und ich habe max. vier verschiedene Messer in Gebrauch! Ich brauche nicht für jeden Furz ein spezielles Messer😉. Kaufen würde ich sie aber am liebsten alle! Vor allem die handgeschmiedeten Messer mit Holz- und Horngriffen.

Autor: Sybille Schönberger

17. Juli 2018

cross linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram