Als ich vor 23 Jahren die Ausbildung zur Köchin begann, lernte ich den Umgang und die Verarbeitung sämtlicher Lebensmittel, die uns die Natur zu bieten hat. Frischen Fisch filetieren, Fleisch zerwirken, frisches Gemüse zubereiten, Suppen und Soßen ansetzen, Terrinen und Galantinen basteln, bardieren und spicken all diese Dinge und viel mehr lernte ich im Betrieb und in der Berufsschule.Koch

Die einzige Abteilung, die etwas auf der Strecke blieb war die Patisserie. Eine ein Mann Abteilung in meinem Lehrbetrieb. Leider☹. Wir verwendeten, für eine bunte Vielfalt an Mousse Aromen aus der Dose. Kuchen und Co kamen fix und fertig aus dem Tiefkühler. Für einen ein Mann Bereich eine wirkliche Arbeitserleichterung doch aus heutiger Sicht für jeden Kochlehrling ein Albtraum.

Koch ist immer noch ein Traumberuf doch sämtliche Statistiken belegen, dass er sich immer mehr zu einem Albtraum entwickelt. Die meisten Koch-Azubis (eine verschwindend geringe Anzahl) schließen ihre Ausbildung mit ausreichend ab. Wenn sie denn die Prüfung überhaupt schaffen.

Vor einigen Jahren diskutierte ich mit einer Dame aus dem IHK Prüfungsausschuss. Sie war der Meinung, man müsse die Anforderungen an die Kochlehrlinge herabsetzen denn die meisten Betriebe würden wenig frische Lebensmittel verwenden. Sie meinte: „Wer filetiert denn heute noch frischen Fisch in der Küche?“ Ich war natürlich anderer Meinung und wir gerieten lautstark aneinander.

Wenn ich erzähle, dass ich Köchin bin, sind die Menschen begeistert und erwähnen im selben Atemzug, dass sie ja auch gerne kochen. Ich finde das mega, dass sich doch immer mehr Menschen wieder hinter den Herd und an die Kochtöpfe trauen. Doch genau deshalb ist es so wichtig, dass der Beruf des Kochs anspruchsvoller wird! Jeder Mensch muss sich mit dem Thema Kochen und Nahrungsaufnahme beschäftigen und mittlerweile gibt es mehr richtig gute Hobbyköche als gute Köche. Wirklich traurig.

Ich bin überhaupt nicht verwundert darüber, dass die jungen Menschen den Beruf des Kochs nicht mehr ergreifen wollen. Warum auch? Um im Lehrbetrieb für kleines Geld und beschissenenArbeitszeiten Tüten aufzuschneiden? Dann sollte für diese Tätigkeit der Beruf des Lebensmittelerwärmers eingeführt werde. Denn mit kochen hat das nichts zu tun!!!

Das große Kotzen bekomme ich, wenn ich sehe wie ganze Gerichte in ihren einzelnen Komponenten, in Portionsbeuteln angeboten werden. Dabei werden Unmengen an Plastikmüll produziert.

Doch wer mit Begeisterung und Ehrgeiz diesen Beruf erlernt und ausübt, kommt zumindest mit den Arbeitszeiten klar. Ärzte schieben auch 24 Stundenschichten und tragen die Verantwortung für Menschenleben. Wir Köche dürfen auch nicht jeden Pilz im Wald sammeln, zubereiten und an unsere Gäste verkaufen. Ja, das ist jetzt etwas überspitzt doch gar nicht mal so weit weg.

Gute Köche können und müssen auch gutes Geld verdienen! Doch dafür müssen wir auch gute Köche ausbilden! Die Köche, die sich Meister und Ausbilder nennen, sind in der Pflicht den Nachwuchs auch meisterlich auszubilden. Wer das nicht bieten kann, darf nicht ausbilden.

Viele Betriebe schicken ihre Auszubildenden nur auf entsprechende Schulungen, um den Ausbildungsleitfaden einzuhalten. Übung macht den Meister, sage ich da nur! Eine einmalige Schulung nur damit der Azubi sagen kann, er habe schon mal einen Fisch filetiert ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.

Für mich verliert dieser wunderbare Beruf immer mehr an Wertigkeit.

Wir müssen diesem Beruf seine Wertigkeit wieder zurückgeben!! Ihn wieder zu einem Traumberuf werden lassen! Dann können uns auch Hobbyköche nicht mehr das Wasser reichen😉.

Autor: Sybille Schönberger

02. Oktober 2018

Die Tage werden kürzer und das Thermometer zeigt nachts kaum noch Temperaturen über 6 °C an.
Die dunkle und kalte Jahreszeit steht uns bevor. Ich freue mich ja schon ein wenig auf kuschelige Nachmittage vor meinem Kamin mit Tee und Gebäck. Doch merke ich gleich, wenn ich mal länger als ne Stunde kalte Füße habe, ein leichtes Kratzen im Hals. Ich laufe doch so gerne barfuß und weigere mich leider recht lange festes Schuhwerk zu tragen. Aber kalte Füße gehen leider gar nicht.

Viele rennen jetzt den Apotheken und Drogerien die Türen ein und decken sich mit reichlich Pillen und Pülverchen ein, die das Immunsystem und somit das körpereigene Abwehrsystem stärken sollen.
Nahrungsergänzungsmittel … die einen schwören drauf und kommen ohne sie nicht mehr aus und die anderen halten sie für Geldmacherei. Ich liege mit meiner Meinung irgendwo dazwischen.

Der Biochemiker Casimir Funk kurbelte durch seine Entdeckung und den Zusammenhang von Körper und Vitaminen im Jahre 1912 das Geschäft mit den Nahrungsergänzungsmitteln an.
Damals war aber auch für jeden Skorbut (Vitamin C Mangel) noch ein Begriff. Auch Beriberi ein Vitamin B1 Thiamin-Mangel war bekannt.
Ich persönlich kenne keinen der an Skorbut oder Beriberi leidet und trotzdem V C und V B1 zu sich nimmt😉.
Rund 1 Milliarde Menschen weltweit nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Eine unglaubliche Industrie! Quasi eine Geld-Druckmaschine! Wie oft las ich schon: Nehmen sie dies und das und sie sehen 20 Jahre jünger aus und fühlen sich fit wie ein Turnschuh!

Ich gebe zu, auch ich habe ein paar dieser Pillen im Haus. Magnesium gegen Muskelkrämpfe (soll auch während der Periode gegen Bauchkrämpfe helfen), Calcium und Selen. Nun gut, irgendwie habe ich wohl auch etwas zu den 100 Milliarden Dollar Umsatz weltweit beigetragen. So wie die meisten von uns.
Das irrwitzige an diesen Nahrungsergänzungsmitteln ist ja, das wir sie uns in den allermeisten Fällen selbst verordnen.

Wenn ich mal wieder meine etwas von dem Zeug zu brauchen, schmeiße ich gut und gerne morgens 5 Pillen ein. Klein und rund, rosa und oval, … von allem etwas. Gar nicht mal so ungefährlich diese selbst verordneten Mittelchen. Schnell und erstmal unbemerkt stellt sich eine Hypervitaminose ein. Eine Überdosis an Vitaminen. Besonders bei der Einnahme von fettlöslichen Vitaminen (A D E K) vor allem bei Vitamin A und D. Ein Überschuss an wasserlöslichen Vitaminen wird über die Nieren aus dem Körper gespült.
Eine ernährungsbedingte Hypervitaminose kann nur durch die Aufnahme von Vitamin A passieren. Dann müsste man aber auch ne Menge Leber essen.

Ich verteufle auf gar keinen Fall Vitaminpräparate wie z.B. Folsäure (ein Vitamin B.) Folsäure ist notwendig für die Zellteilung und kann bei rechtzeitiger Einnahme Missbildungen während der Schwangerschaft bei einem heranwachsenden Kinde verhindern.
Auch halte ich eine Vitamin D Verabreichung im ersten Lebensjahr bei Kleinkindern für sinnvoll. Bei einem Vitamin D Mangel droht den Kleinen eine Rachitis (Knochenerweichung). Diese kann durch die Einnahme von Vitamin D verhindert werden.
Da ich immer wieder mal von Kindern höre, die sich sehr einseitig ernähren, erwähne ich noch den Vitamin A Mangel. Er kommt zwar in Industrieländern so gut wie gar nicht vor doch kann es nicht schaden, zu wissen das eben ein Vitamin A Mangel Blindheit zu Folge haben kann.
Ein Vitaminmangel und eine eventuell nötige Einnahme von Vitaminpräparaten kann durch einen Besuch bei einem Arzt festgestellt werden.

Mit einer ausgewogenen Ernährung ist ein Mangel fast ausgeschlossen. Vielleicht brauchen wir auch ab und an dieses Gefühl unserem Körper etwas Gutes tun zu müssen, um uns besser und noch gesünder zu fühlen. Doch dann könnten wir das Geld, welches wir für Nahrungsergänzungsmittel ausgeben gleich im Klo runter spülen. Da wäre der Weg kürzer, als über die Nieren wieder ausgespült werden zu müssen😉.

Autor: Sybille Schönberger

27. September 2018

Im Moment bietet uns der Herbst ein reichhaltiges Buffet an buntem Gemüse, Nüssen, Obst und allerhand mehr. Doch Kaffee, Reis, Bananen und Zitrusfrüchte (nur um die gängigsten zu erwähnen) wachsen trotz des Klimawandels immer noch nicht in unseren Gefilden. Das ist uns durchaus bewusst doch ist es für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden, für Kaffee und co wobei der Kaffee im Vergleich noch das teuerste Produkt ist, für dies Lebensmitten nur nen Appel und nen Ei zu bezahlen.

Ein Kilogramm Milchreis ist schon für knapp einen Euro zu bekommen. Da frag‘ ich mich, was für den Reisbauer noch bei rumkommt? Ich stelle mir vor, wie der Bauer durch das mit Wasser geflutete Feld stapft und jedes Büschel Reis mit der Hand aus dem Wasser zieht. Übrigens, steht der Reis nur im Wasser damit sich keine Unkräuter und andere Schädlinge breit machen. Da müssen unzählige Stechmücken herumschwirren. Stellt euch mal vor, ihr steht da im Wasser und erntet den Reis! Es gibt auch maschinell angebauten Reis zum Beispiel aus Italien. Da kostet das Kilo schon mal um die 12 Euro.

An einem Halm können 80 bis 100 Reiskörner ausgebildet werden. Also ich verdrücke bestimmt locker mal 16000 Reiskörner pro Portion! Wie kann da der Preis von einem Euro für ein Kilogramm Reis gerechtfertigt sein. Klar wollen wir es alle so preiswert wie möglich und viele müssen leider aufs Geld sehr achten. Auch ich weiß wie das Gefühl ist, sich nichts mehr kaufen zu können. Als Kochlehrling verdient man nicht wirklich genug Geld, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da gab es schon Zeiten, in denen mir meine Schwester das ein oder andere Mal ein Carepaket packte. Kein schönes Gefühl. Leider ein anhaltender Missstand in der Gastronomie.

Vielleicht war es aber genau diese Situation, die mir bewusst machte, wie wichtig eine faire Entlohnung für geleistete Arbeit ist! Es ist aber nicht nur das Geld, sondern auch die Umstände bzw. die Arbeitsbedingungen, die wichtig sind. Hier klingen die Worte meiner Mutter in meinen Ohren, die immer sagte: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das tut auch keinem anderen gut.“

Uns erreichen die Bilder von Bananenpflückern, die in einem Pestizid-Regen Bananenstauden ernten oder Statistiken über die stetig steigende Krebsrate in den Anbaugebieten nicht und wenn, nur nebenbei in einem Nachtmagazin.

Auch die Kaffeeernte / Teeernte ist müßig und bedarf einer Menge Geduld. Vom Pflücken der Kaffee-Beeren oder dem Zupfen der jungen Triebe für den Tee, über das Trocknen und fermentieren, das Aussortieren und verpacken bis zum Verkauf, fließt viel Schweiß und es braucht Zeit.

Es bedarf einer riesigen Menge um den Markt zu sättigen.
Hier bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Durch Billiglöhner und reichlich Anbaufläche gibt es genug Kaffee, Tee, Reis und co die mit geringen Kosten produziert werden können. Somit kann das Produkt sehr günstig verkauft werden. Doch ist das fair?

Es ist ja nicht so, dass alle wegschauen und die “is mir doch egal“ Linie fahren. Fairtrade ist z. B. eine dieser Bewegungen die sich für einen fairen Handel einsetzen. Diese fair gehandelten Produkte sind meist etwas teurer, doch ich bezahle diesen höheren Preis (solange ich es kann) gerne. Denn ich weiß, welche Arbeit hinter dem Produkt steht.

Einfach mal drüber nachdenken! Danke!

Autor: Sybille Schönberger

25. September 2018

Es ist Samstagmorgen und der Wocheneinkauf steht an. Schnell noch überlegen was denn überhaupt gebraucht wird und einen Einkaufszettel schreiben. Ein paar begeben sich schon recht zeitig auf den Weg, um den rollenden Massen zu entgehen. Doch eigentlich gibt es an einem Samstag doch gar kein Entkommen.

Der Samstag ist der Tag der Woche an dem die meisten überhaupt erst die Zeit finden ihren Einkauf an Lebensmitteln für die Woche zu erledigen. Unter der Woche ruft die Arbeit. Kinderlose gehen meist von 8 bis 17 Uhr arbeiten und wollen sich dann nicht mehr um den Einkauf kümmern. Und mit kleinen Kindern nach der Kita oder am Nachmittag einzukaufen kann eine ganz schöne Qual sein😉. Als meine Jungs noch klein waren und ich sie zum Einkaufen mitnehmen musste, landete so einiges im Einkaufswagen was da gar nicht reingehörte. Dann wollten die Kinder im Wagen sitzen oder mit einem Autoeinkaufswagen durch den Markt geschoben werden. Bei zwei Jungs ist das echt anstrengend. Wenn dann noch ein Streit zwischen den Jungs aufkam, war mir die Aufmerksamkeit aller sich im Laden befindenden Menschen sicher. Also auch keine optimale Lösung.

Eigentlich gehe ich gerne Lebensmittel einkaufen und könnte damit Stunden verbringen. Am liebsten auf einem „echten“ Markt. Nicht auf solch einem, auf dem Großmarktware verkauft wird, sondern auf dem regionale Händler / Bauern ihre Waren verkaufen. An jedem Marktstand gibt es etwas zum Probieren und es duftet herrlich nach frischem Gemüse, Kräutern, frischem Fisch, Räucherwaren und und und. Klingt irgendwie romantisch. Ist es auch😉.

All dies ist uns in einem Supermarkt leider vergönnt. Denn die Lebensmittel sind in Plastik verpackt oder duften erst gar nicht. Praktisch ist der Einkauf im Supermarkt dennoch. Alles an einem Ort und wir müssen nicht noch in der Gegend herumgurken. So ist der Wocheneinkauf schnell erledigt.
Die Einkaufswagen werden vollgepackt und dann nix wie nach Hause und das Wochenende einläuten. Nun ist erstmal Ruhe bis zum nächsten Samstag. Ich musste zum Glück und das ist ein Vorteil des Schichtdienstes, nie an einem Samstag mit den Massen meinen Wocheneinkauf erledigen. Am wenigsten ist an einem Dienstag oder Donnerstagvormittag los. Auch in meiner Kindheit mussten wir nicht samstags einkaufen gehen, da meine Mutter als Krankenschwester auch im Schichtdienst war.

Die Schränke sind voll und was kochen wir nun damit?

Die Frage kommt leider oft erst nach dem Einkauf. Mir ging es oft so, dass ich mich hab verführen lassen und mich dem Spontankauf völlig hingab. Mit dem Resultat, dass ich viel zu viel einkaufte und leider zum Ende der Woche vieles im Müll landete. Ein radikaler Schnitt musste her. Der schon traditionelle Wocheneinkauf wurde völlig umgekrempelt. Ich überlegte mir im Voraus, was ich denn kochen möchte und brachte etwas (auch wenn nur für eine kurze Zeit) Struktur in meine Kocherei zu Hause. Die Reihenfolge der Gerichte wurde nach der Lagerfähigkeit des Gemüses festgelegt. Frischer Spinat war vor den Karotten dran und Nektarinen vor den Äpfeln.

Das war super! Wir schmissen so gut wie keine Lebensmittel mehr weg. Doch lang hielt das nicht an. Ich koche am liebsten spontan und nach den Gelüsten der Familie. Das ist mit einem festen Plan schwierig. Da kommt mir meine Selbständigkeit zu Gute. Sie ermöglicht mir auch mal zwischendurch einkaufen zu gehen.

Nu ist aber nicht jeder selbständig und kann flexibel einkaufen gehen. Hier bietet sich ein strukturierter Wochenplan an. Besprecht im Vorfeld gemeinsam, wer was essen möchte. Geht gemeinsam die Vorratsschränke durch und überlegt euch genau was ihr benötigt. Habt die Haltbarkeit der Lebensmittel beim Aufstellen des Plans im Auge. Wurzel und Knollengemüse hält sich länger als Blattgemüse. Eine tiefgefrorene, naturbelassene, bunte Gemüsemischung ist manchmal eine echte Zeitersparnis und aufgepeppt mit frischen Kräutern sehr lecker. Frischer Fisch hält sich nur ein, max. zwei Tage je nachdem wie lange der Weg aus dem Wasser in die Frischetheke dauerte. Fleisch hält sich wesentlich länger. Verlasst euch hier auf eure Sinne. Alles was stinkt, ist um! Ausgenommen reifer Käse😉. Tiefkühlfischfilets schmecken oft verwässert, muffig und weit weg vom eigentlichen Geschmack, wenn der Fisch frisch aus dem Meer, gegrillt auf den Teller springt.

Solch ein Plan ist die ersten Male etwas müßig, doch laut den Experten soll alles was wir 21 mal wiederholt haben in unseren Gehirnen gefestigt sein und lässt uns bei der Sache bleiben😉.

Aber mal im Ernst, ein strukturierter Plan lässt uns ne Menge Geld sparen, da die Spontankäufe fast verschwinden. Es sei denn, ihr geht mit leerem Magen einkaufen. Gar keine gute Idee!! Er nimmt die tägliche Frage nach dem: „Was sollen wir heute essen?“ Und nimmt uns etwas Stress. Hier gibt es im Netz auch Hilfe.

Apropos sparen. Aus einem ganzen Hähnchen könnt ihr mind. drei Gerichte Kochen. Aus dem Gerippe / Karkasse einen Fond und daraus eine Suppe. Aus den Brüsten kleine Schnitzelchen mit einer leckeren Nuss Panade, ein Geschnetzeltes oder einfach naturbelassen mit Kräutern. Die Keulen könnt ihr für ein Frikassee oder ein Rillette mit Reis oder einem leckeren Kartoffelpüree und Salat verwenden. Wenn ihr das in euren Plan mitaufnehmt werdet ihr zu Sparfüchsen!

Verwertet Reste! Wie zum Beispiel werden aus Kartoffeln vom Vortag Rösti, Salat, Auflauf oder Suppe! Lasst eurer Phantasie freien Lauf.

So gerüstet wird der Wocheneinkauf zu einem Kinderspiel!

Autor: Sybille Schönberger

18. September 2018

Ich meine ja, dass es mittlerweile bei jedem angekommen sein müsste, wie wichtig die Ernährung unserer Kinder ist! Doch da bin ich im Irrglauben! Bei weitem ist das noch nicht bei jedem angekommen. Schauen Eltern und Industrie einfach weg? Was ist, mit der Verantwortung die Eltern übernehmen so bald so ein Würmchen für einen positiven Schwangerschaftstest sorgt?
Hier in Hessen hat Anfang August die Schule wieder begonnen und für den jüngsten Spross der Familie stand ein Schulwechsel an. Alle Eltern und Kinder finden sich an der Schule ein und es wird ein wunderbarer Empfang bereitet und die älteren Schüler der Schule sorgen für ein (manchmal sehr schräges) Show Programm.

Die beste Gelegenheit für mich als Köchin, Ernährungsfreak und angehende Ernährungsberaterin mal ein besonderes Auge auf die Kinder zu werfen. Das ist dieses Ding, wie zum Beispiel als der Wunsch in mir wuchs schwanger zu werden, sah ich plötzlich nur noch schwangere Frauen oder Frauen mit Babys. Ich glaube ihr wisst was ich meine. Als ich mir nun so die Kinder betrachtete fiel mir auf und das bestimmt nicht nur mir, dass viele Kinder um genau zu sein die meisten Kinder ein Gewichtsproblem haben. Überwiegend sind die Kinder schlichtweg zu dick! Es gibt aber auch Kinder, die erschreckend dünn sind. Oft ist es bei den zu dünnen Kindern krankhaft bedingt doch bei den zu dicken Kindern werden Krankheiten durch das Übergewicht verursacht. Diabetes, Gelenkerkrankungen und Herzleiden. Die zu dicken Kinder sind dazu kurzatmig und schwitzen übermäßig.

Ich bin knallhart und ziehe die Eltern dieser Kinder in ihre Verantwortung! Schaut ihr einfach weg? Wann habt ihr die Kontrolle verloren? Resignation? Das macht mich wütend!! Denn die Kinder sind an ihrer Misere nur selten bis gar nicht schuld!

Es ist wie bei uns Erwachsenen auch: Wir wachen morgens nicht auf und sind plötzlich wie aus heiterem Himmel fett (ja genau FETT)! Das ist nicht so, wie in manchen Filmen, die aus der Phantasie von sehr kreativen Regisseuren entsprungen sind! Dick werden ist ein langsamer und schleichender Prozess, doch durchaus optisch wahrnehmbar! Zuerst ist es der ach so niedliche Babyspeck: „Ach, das Kleine hat doch nur noch etwas Babyspeck!“ Euer Ernst? Dann ist es die wenige Bewegung und wer ist schuld? Natürlich die gemeinen elektronischen Geräte wie die Handys und diverse Spielekonsolen. Nein!! Die Eltern der Kinder haben Schuld.

Da hier zwar die Frage der Schuld eindeutig ist, ist eine Schuldzuweisung nicht die Lösung des Problems.

Die Kinder sind in einem Hamsterrad gefangen und die Opfer ihrer Eltern. Die Kinder merken, dass sie zu dick sind. Spätestens, wenn andere Kinder anfangen sie zu hänseln oder gar zu mobben. Ein schrecklicher Leidensweg nimmt seinen Lauf. Wir Eltern müssen genau hinschauen und erkennen, dass ein akuter Handlungsbedarf besteht und wenn wir das alleine nicht schaffen, sind wir verpflichtet uns Hilfe zu suchen. Wegschauen und das Problem klein halten ist keine Lösung!

Wer jetzt meint, das sei ja nur ein Problem der „Unterschicht“ also der weniger gebildeten liegt sowas von falsch! Es betrifft alle! Das nur mal so nebenbei erwähnt.

OK, genug geschimpft jetzt geht’s an die Bekämpfung!!

Ich bin kein großer Freund von Diätprodukten. Diese schüren nur noch mehr das Verlangen nach Fett und Zucker. Außerdem verursacht bei mir allein schon der Begriff Diät, dass mir förmlich das Wasser im Mund zusammenläuft und ich den Kühlschrank samt der Süßigkeiten - Kiste plündern könnte. Also streiche ich das Wort DIÄT aus meinem Wortschatz.

Der erste Weg sollte sowieso zum Arzt führen. Ein Gesundheits-Check-up kann nicht schaden und könnte ja auch zur Ursachenfindung beitragen. Es liegt zwar selten ein medizinisches Problem ob physischer oder psychischer Natur zugrunde, doch auszuschließen ist es nicht. Dann sind die Essgewohnheiten zu Hause dran. Gesüßte Getränke egal welches, ob Apfelsaft oder Fanta fliegen raus. Wasser ist das Getränk der Wahl. Fertigprodukte gehören verbannt. Vorgefertigte Produkte wie naturbelassenes/ungewürztes Tiefkühlgemüse ist durchaus OK. Zucker und Fett in kleinsten Mengen verwenden. Und genau jetzt wird es schwierig und eigentlich bedarf es einer genauen Mengenangabe hierfür. Denn jeder hat eine andere Auffassung, was nun kleine Mengen sind. Genau wie ab und zu mal. Doch auch hier gibt es Tabellen und Richtwerte für den Tagesbedarf. Krankenkassen und auch das Institut für Ernährung informieren darüber. Auch gibt es Ernährungsberater, die sich auf Kinder spezialisiert haben.

Eins ist jedoch völlig sinnlos: Wenn das Kind als einziger in der Familie seine Ernährung umstellen muss. Mitgehangen, mitgefangen! Der Spaß und die Neugier an frischen, bunten, duftenden und schmackigen Zutaten muss geweckt werden!

Es ist eine Mammutaufgabe und gehört definitiv nicht zu den leichtesten, aber wir als Eltern haben die Pflicht unseren Kindern zu helfen und je früher wir die Notbremse ziehen und erkennen, dass es so nicht weiter gehen kann, umso leichter wird es!

Seid mutig und helft euren Kindern! Gesteht euch ein, dass ihr Hilfe braucht und nehmt sie an.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer ist sich einzugestehen, dass man als Elternteil was die Ernährung angeht versagt hat. Doch ist die Ernährung nur ein kleiner, wenn auch sehr wichtiger Teil unserer Aufgaben als Eltern. Zeigt euren Kindern, dass ihr mit ihnen gemeinsam das Problem angeht und für sie da seid und gebt ihnen das Gefühl, diese Mammutaufgabe nicht alleine meistern zu müssen.

Autor: Sybille Schönberger

13. September 2018

Vor ein paar Tagen führte ich ein langes, sehr langes Telefonat mit meiner Freundin. Sie ist meine beste Freundin! Wir kennen uns schon seitdem wir drei Jahre alt sind (quasi erst seit 26 Jahren😉).

Wir können stundenlang über Gott, oder wen auch immer und die Welt quatschen. Das geht entgegengesetzt der Meinung vieler nicht mit jeder Freundin. Muss ja auch nicht. Ein hoch auf die Flats😉.

Ein ziemlich aufreibendes Thema war das Kochen. Wir haben wirklich sehr viele gemeinsame Interessen jedoch zählt das Kochen leider nicht dazu. Dem wollte ich Abhilfe schaffen und schenkte ihr vor 20 Jahren ein Anfängerkochbuch mit der Hoffnung, sie für das Kochen begeistern zu können. Doch irgendwie sprang der Funke nicht über. Na gut, es muss ja auch nicht jeder in Begeisterungsstürme verfallen, wenn es ums Thema Kochen geht. Das sichert uns Köchen den Job!

Als ich ein paar Jahre später Küchenchefin im Restaurant Hessler wurde, lud ich sie (zu diesem Zeitpunkt hoch schwanger) zu einem wunderbaren Petit Gourmet Menü ein. Ich liebe dieses Menü noch heute. Es bestand aus unglaublich vielen kleinen Gängen. So ermöglichten wir damals unseren Gästen unsere Gerichte und somit unseren Koch Stil kennenzulernen.

Jedes Mal, wenn Freunde zu mir ins Restaurant kamen, war ich aufgeregt und freute mich dennoch tierisch! Jetzt saß meine beste Freundin (hoch schwanger) mit ihrem Mann im Restaurant. Sie wurden von meinem Team und mir liebevoll umsorgt bis, und ich weiß es noch, als sei es gestern gewesen ich ihnen ein Schokoladen – Pfeffer – Eis servierte. Ich stellte es ab, wünschte einen guten Appetit und verließ wieder den Tisch. Etwas später kam ich zu ihnen an den Tisch, um die Teller abzuräumen und zu fragen, wie es denn geschmeckt hat und meine allerbeste Freundin fragte mich, was mir denn einfallen würde, dass gute Schokoladeneis mit Pfeffer zu verhunzen. Ich schluckte zweimal und schob es einfach auf die Hormone😉.

Zurück zu unserem Telefonat. Sie, die nicht wirklich etwas mit Kochen zu tun hat fragte mich doch wirklich und tot ernst, wie sie denn nun endlich mal das Kochen anfangen könnte. Ach du je, ich wurde kreidebleich. Gut, dass sie es nicht sehen konnte, denn mir gingen Geschichten wie Nudeln in kaltem Wasser kochen, drei Minuten Hackbällchen aus der Mikrowelle, Tomatensauce aus dem Glas mit den passenden Nudeln gepackt durch den Kopf. Sie fragte mich, was sie denn mit den gelben Zucchini aus dem Garten ihrer Schwiegermutter anstellen solle. Ich faselte was von Olivenöl, Knoblauch, Thymian, Tomaten, Backofen und Kartoffeln. Und in dem Moment als ich das, was für mich selbstverständlich war sagte, wurde mir klar, dass das für sie wie chinesisch klingen musste. Ich zog die Handbremse an und erklärte es ihr Schritt für Schritt.

Sie ist schon ein ganz besonderer und einzigartiger Mensch den ich nicht mehr missen möchte doch in Bezug auf das Thema Kochen leider kein Einzelfall.

Es gibt viele Gründe warum sich Menschen nicht mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Die mit der scheißegal Einstellung Hauptsache was zum Beißen. Die, die schlichtweg zu faul sind und immer ein anderer für das Kochen zuständig war und Zeitmangel. Es ist aber auch eine Frage des Bildungsstandes.

Es sind immer noch viel zu wenige, die sich über ihre Ernährung wirklich Gedanken machen. Und ich meine hier noch nicht einmal die Frage nach dem Zuckeranteil oder Kohlenhydrate ja oder nein etc. Hier geht es erst einmal darum, bewusst frische und gute Lebensmittel einzukaufen und diese auch zu verwenden. Im Idealfall entsteht daraus ein schmackiges Gericht.

Zu verführerisch sind aber auch die vollgestopften Regale mit vorgefertigten, oder mit fertigen Produkten.

Klar gibt es Trillionen Kochbücher mit hervorragenden Gerichten, die unglaublich schön bebildert sind.
Doch kann ich mir gut vorstellen, dass jemand der sich gerade erst mit dem Thema frisch kochen auseinandersetzt, und sei es mit 29 +12 (es ist nie zu spät!!), dass genau diese Bilder dafür sorgen, dass eben nicht frisch gekocht wird und das schnell Gedanken entstehen könnten wie: Das kann ich doch eh nicht! Wie haben die das geschnitten? Wo bekomme ich das her? … viel zu viele Fragen und Selbstzweifel die aufkommen und dann werden es doch wieder die Spaghetti mit fertiger Tomatensauce. Leider.

Ich bin der Meinung, einfach bunt und lecker muss es sein! Ohne Chi Chi und aufwendigen Techniken. Probieren geht über Studieren. Die Freude am Experimentieren und Probieren entdecken, erleichtert den Einstieg ungemein!
Wenn dann noch die Freude in der Familie geteilt wird und der Partner und die Kinder beim Einkaufen und Zubereiten der frischen Produkte helfen, kann sich am Tisch beim Essen doch keiner beschweren😉.

Nehmt euch vor euer Lieblingsgericht, welches aus Dosen und Tütenkram besteht, mal frisch zuzubereiten oder überlegt euch gemeinsam, mit welchem Gemüse ihr einmal kochen möchtet und sucht euch dazu ein leichtes Gericht aus. Hier ist das Internet der perfekte Partner. Einfach mal z. B. Gerichte mit gelben Zucchini in der Suchmaschine eingeben und in sekundenschnelle habt ihr Bilder und Rezepte. Und statt zum hundertsten Mal am Wochenende in den Zoo oder ins Schwimmbad zu gehen, kocht ihr gemeinsam. Jeder bekommt eine Aufgabe die er sich mehr oder weniger freiwillig aussucht. Auch die kleinsten können schon schnippeln und eine echte Hilfe sein! Oma und Opa einzuladen ist auch ne super Möglichkeit sich noch den ein oder anderen Kniff beim Kochen abzuschauen.

Ihr müsst nicht gleich alle Gewohnheiten über den Haufen werfen und von heute auf morgen alles ändern. Ich bin ja auch ein großer Fan der Vorschlaghammermethode, doch ist sie nicht wirklich immer die beste Methode etwas zu ändern. Langsam und mit Freude gelingt es bestimmt! Und es ist ein Anfang!!

Autor: Sybille Schönberger

11. September 2018

Ob nun der Alkohol beim Kochen restlos verkocht oder nun doch ein geringer Restalkoholwert im Essen bleibt, da sind sich viele nicht wirklich einig. Tatsache ist, dass reiner Alkohol bei einer Temperatur von und hier nehme ich es mal ganz genau, bei 78,32 Grad verdampft. Doch aufgepasst, die zu veredelnden Komponenten im Gericht wie Gemüse, Fisch, Fleisch und Co, halten Teile des Alkohols fest und nun folgt die Ernüchterung (die wohl beim Verzehr von diesen Speisen ausbleibt) bei einer Kochzeit von 15 Minuten bleibt doch ein erstaunlicher Alkoholanteil von 30 – 40 % bestehen.

Hm ja nun, was tun? Die Gerichte tot kochen? Egal, einfach wie immer mit ordentlich Wein, Bier und Schnaps kochen?

Coq au vin, Zabaione, Boeuf bourguignon, Fonds, Soßenansätze, Cognacrahmsauce, Madeirasauce, Sherry Sauce, Eierlikörkuchen, Rotweinbirnen, …

Gerichte, die ohne ihren Alkohol keinen Bestand hätten.

Ich lernte die klassische Küche. In einen guten Soßenansatz gehört auch ein anständiger Wein. Aber nicht nur Soßen und Suppen wurden mit Wein gekocht auch Farcen (feine Leberkäs Masse😉) ob Fleisch oder Fisch wurden mit einem Schluck hochprozentigem verfeinert. In der Patisserie durfte ein Schluck Schnaps zum Parfümieren nicht fehlen.

Im Laufe meiner Kochkarriere wurde es immer wichtiger, welcher Wein zum Kochen verwendet wurde. Es kam auf den Süße- und Säuregehalt an und welche Aromen der Wein zu bieten hatte und wie sie zu den Gerichten passten. Es wurden nicht irgendwelche Fusel zum Verfeinern der Speisen verwendet. Und ja, vor allem die Weine wollten natürlich vor dem Verkochen probiert werden und da waren zum Teil großartige Schätze dabei. Eigentlich viel zu schade um sie zu verkochen😉.

Eine ganze Zeit lang war ich großer Fan von Portwein und verkochte diesen in Unmengen.
Leberpastete ohne Portwein … damals für mich undenkbar!

Ich dachte nicht wirklich über die umfangreiche Verwendung von Alkohol in der Küche nach. Warum auch? Er verlieh den Gerichten einen wunderbaren Geschmack und es war selbstverständlich mit Alkohol zu kochen.
Bis ich, wie sollte es auch anders sein … ähm, nein nicht, weil ich zur Alkoholikerin wurde, sondern weil ich Mutter wurde und schwupps setzte ein Denkprozess ein, der mich die Verwendung von Alkohol (der Begriff ist ja schon inflationär in diesem Blogeintrag) überdenken ließ.

Leichte Panik stieg in mir auf. Wie sollte ich denn nur eine anständige Soße, ohne einen anständigen Wein zu verwenden hinbekommen. Das Weglassen ging auch nicht von heut auf morgen, da aß der Kleine eben das Essen ohne Soße.
Das war für mich allerdings keine wirkliche Lösung und mein Ehrgeiz war geweckt! Ich experimentierte und änderte meine Art zu kochen. Und, es funktioniert erstaunlich gut! Sogar so gut (omg, jetzt heb‘ ich mich aber ganz schön hoch), dass mir die Gerichte ohne Alkohol viel besser schmecken als mit Alkohol gekochte Speisen. Zu Hause verwende ich zum Kochen überhaupt kein Alkohol mehr und in meinen Kochkursen und Show kochen nur noch sehr wenig und mit Bedacht. Die Zeit in der ich literweise Portwein verkochte ist definitiv vorbei!

Heißt aber nicht, dass ich keinen Alkohol trinke. Ich genieße sehr gerne zu einem guten Essen einen guten Wein oder auch mal ein Bierchen. Doch mit der Tradition des Kochens mit Alkohol habe ich gebrochen und fahre sehr gut damit!

Autor: Sybille Schönberger

06. September 2018

Ich male ja ungern den Teufel an die Wand, doch es ist wie jedes Jahr und das schon wirklich sehr viele Jahrtausende lang: der Herbst steht vor der Tür!!

Ich muss aufpassen, dass ich jetzt nicht in unrealistische Begeisterungsstürme verfalle, aber ich liebe den Herbst! Es gibt für mich keine schönere Jahreszeit!! Der Herbst ist so unglaublich bunt und er riecht soooo gut! Die goldenen Blätter werden von den Herbststürmchen durch die Luft gewirbelt und es gleicht einer Zauberwelt! Nun gibt es eine bunte Vielfalt an Obst, Gemüse, Pilzen und Nüssen wie sonst im ganzen Jahr nicht. Ich könnte Tag und Nacht mit dem Sammeln und Verarbeiten der Früchte des Herbstes verbringen.

Die Tage werden wieder kürzer und es wird kälter. Das heißt, wir können auch mal wieder eine heiße Suppe vertragen. Meine Jungs und ich lieben Hühnersuppe. Es gibt die schnelle Variante: etwas gewürfelte Hähnchenbrust in wenig Öl anbraten, aus dem Topf nehmen und nun bunt gewürfeltes Gemüse in den Topf geben. Anschwitzen und mit Hühnerbrühe (im besten Fall) aufgießen. Sobald das Gemüse gar ist, das Fleisch hinzugeben und mit Kräutern und Gewürzen abschmecken. Vielleicht noch etwas separat gekochten Reis dazugeben. Das ist ne Sache von maximal einer halben Stunde.

Das geht mal, doch am besten ist immer noch die „klassische“ Variante. Hierfür benutze ich den Schnellkochtopf von der Schwiegermutter einer Freundin. Meine Freundin räumte den Keller auf und wusste nicht so recht, was sie mit dem Ding anfangen soll und überließ ihn mir. Ich nahm ihn dankend aber doch mit sehr gemischten Gefühlen an.

Ist euch schon mal so ein Ding um die Ohren gesaust? Mir schon!!

Ich war noch ein Teenager und hatte mit dem Kochen noch nicht wirklich viel am Hut. Doch sah ich meiner Mutter schon sehr genau auf die Finger, wenn sie kochte. Meine Mutter setzte Hühnersuppe an und bat mich auf den Schnellkochtopf zu achten. Mehr Info gab es nicht wirklich. Na ja eigentlich erklärt sich die Handhabe solch eines Topfes ja auch von selbst. Grün = alles ist in bester Ordnung, gelb = du könntest mal die Temperatur etwas runterdrehen und rot = vom Herd nehmen und ein nasses, kaltes Tuch auf den Deckel legen! Das mit dem rot und dem Tuch kam bei mir damals nicht wirklich an und ich schenkte dem Topf, der schon ab und zu merkwürdig zischte, nicht wirklich Beachtung. Der kleine Schnippel am Deckel, der schon so weit wie es nur ging, vom Druck im Inneren nach oben stand, ließ mit dann doch mal nach dem Topf schauen. Und als ich mich gemütlich auf den Weg zum Topf begab, spritzte auch schon die leckere Hühnerbrühe durch die Küche. Des Dampfablassventils sei Dank, das die Suppe Richtung Wand spritzte und nicht in mein Gesicht. Ich zog den Topf vom Herd ins Spülbecken und ließ kaltes Wasser darüber laufen (mit Sicherheit, keine bewusste, sondern eine rein intuitive Handlung).

Der Topf war gesichert, doch die Küche sah aus, omg! Ich schnappte mir das Putzzeug und begann die Spuren des Unglücks zu beseitigen. Meine Mutter wunderte sich nur über die wenige Suppe im Topf und ich schwieg dazu.

Dann hatte sich das Thema Schnellkochtopf erledigt. Während meiner Kochlehre und auch danach kam ich nicht mehr mit diesem gefährlichen Ding in Berührung, bis eben meine Freundin meinte mir einen schenken zu müssen. Ganz ehrlich, ich bin ihr sehr dankbar!

Diese Töpfe sind wahre Schätze in der Küche. Ich benutze ihn ständig! Gulasch, Tafelspitz, Hühnerbrühe, Rotkraut, … das gelingt alles super im Schnellkochtopf. Rein in den Topf, Deckel darauf, einmal aufkochen lassen, sich für einen kurzen Augenblick in Gefahr begeben, abwarten bis das Überdruckventil den roten Ring preisgibt und dann die Temperatur auf mittlere Stufe runterstellen.

Die Leckereien aus dem Schnellkochtopf sind so aromatisch, unglaublich lecker und zart.

Ich will nicht in Plastikbeuteln kochen wie bei dem so gelobten Sous - vide Verfahren. Ich bevorzuge lieber den gefährlichen😉 Schnellkochtopf! (für das Gefährliche hatte ich schon immer etwas übrig) Da ist auch eine leckere Hühnersuppe klassisch zubereitet kein Hexenwerk. Ich putze mir etwas Suppengemüse und lege es mit ein paar Champignons und Tomaten in großen Stücken in den Topf. Darauf kommt ein glückliches Hähnchen. Das Ganze begieße ich mit Wasser, sodass das Huhn zu zwei Drittel bedeckt ist. Dazu gebe ich Knoblauch, Liebstöckel, Petersilie, Thymian, Salbei, Piment, Lorbeer, Senfkörner, Pfeffer und Salz. Deckel darauf und auf den Herd. Während das Hühnchen gart, schnippele ich mir etwas Gemüse als Einlage: Staudensellerie, Karotten, Blumenkohl, Lauch und Champignons. Da von uns jeder etwas anderes mag, koche ich Reis, Kartoffeln und Nudeln separat. So kann sich jeder nehmen was er möchte (ja, ich gebe zu ein bisschen drüber ABER für zufriedene Gesichter und des Huhnes wegen, kann‘s gar nicht genug drüber sein!).

Nach ca. 2 ½ Stunden ist das glückliche Hähnchen gar. Und wer jetzt an ein trockenes Suppenhuhn denkt, hat weit gefehlt. Sobald der Druck nachlässt und sich der Deckel öffnen lässt, strömt ein intensiver wohliger Hühnersuppengeruch aus dem Topf und flutet das Haus samt Nachbarschaft.

Zuerst nehme ich das Hähnchen aus dem Topf. Dann das Gemüse. Das Gemüse wird püriert und als Brotaufstrich verwendet, mega! Nun kommt das geschnippelte Gemüse in die heiße, goldbraune und klare Brühe, einmal aufwallen lassen. Nebenbei pule ich das Hähnchen. Gott, das ist so saftig!!! Das schiere Fleisch gebe ich zum Gemüse in die Brühe. Für unsere Elli (gefährlicher Wachhund) fällt auch immer ein kleiner Happen ganz zufällig😉 vor ihre Füße (Haut und Knorpel bevorzugt). Ich gebe zu, ein kleiner Aufwand ist es schon, doch er lohnt sich allemal! Das Hühnersuppenbuffet ist eröffnet.

Wir hatten letzten Freitag seit April die erste Hühnersuppe und sogar meine Mutter machte sich auf die Reise, um mit uns zu schlemmen.

Der Herbst ist wundervoll! Endlich wieder heiße und bunte Suppen für das Seelenwohl😊.

Autor: Sybille Schönberger

04. September 2018

 

 

 

 

Und ist es dann nicht wiederum perfekt? Eine sehr philosophische Frage😉.

Vor kurzem postete ich auf meiner Facebook Seite Bilder von meinem herrlich perfekt unperfekten Zwetschgenkuchen.

Mein Sohn wünschte sich am Morgen einen Zwetschgenkuchen. Ich frage meine Söhne übrigens jeden Morgen, bevor sie sich auf den Weg zur Schule begeben, was sie sich denn zum Mittagessen wünschen und zu 98 % erhalte ich die Antwort: „Is mir egal!“ Doch an diesem Morgen sollte es eben ein saftiger, schmackiger Hefekuchen sein.

Hefekuchen lässt mich nicht mehr nervös werden. Und ich muss gestehen, die Patisserie ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich bin eine Köchin, die unglaublich gerne aus der la meng kocht. Genau nach Rezepturen arbeiten ist nicht meins. In der Patisserie leider unerlässlich.

Hefekuchen geht wunderbar aus der la meng.

In meinem Vorratsschrank befindet sich immer etwas Trockenhefe. Ja, frische Hefe ist nen Ticken besser, verdirbt jedoch recht schnell. Nun kann man frische Hefe einfrieren, dann ist es gehoppt wie gesprungen, ob eingefrorene, frische Hefe oder Trockenhefe.

Ich gebe ca. 500 g Dinkelmehl mit einer niedrigen Typenzahl, ein Päckchen Trockenhefe, zwei Eier, ca. 80 g Rohrohrzucker, etwas Vanillemark und ein wenig Abrieb von einer Bio Zitrone in eine Schüssel. Begieße das ganze mit ca. 250 ml warmer Milch und knete das Gemisch so lange, bis es Blasen wirft. Dann lasse ich den Teig zugedeckt an einem warmen Ort (ich schalte den Backofen auf 40 °C ein und stelle die abgedeckte Schüssel in den Backofen) gehen, bis das doppelte Volumen erreicht ist, nochmals vermengen, ausrollen.

Stopp!

Ne, nicht ausrollen denn jetzt wird es perfekt unperfekt.

Ich liebe diese unförmigen kleinen Hefekuchen, die mit einer güldenen Farbe und einem leicht karamellisierten Belag daher tänzeln. Wie von der Herbstsonne angestrahlte Blätter die vom Baum fallen oder wie eine füllige Primaballerina die in ihrem goldenen Kleid Pirouetten dreht.

Ich forme mir aus dem Teig Handgroße Kugeln, gebe diese auf ein Backpapier und drücke den Teig mit meinen Händen auf ca. 1 cm Dicke auseinander. Oft belege ich ihn mit Apfel- und Birnenspalten aber auch mit Kirschen und Pfirsichen aus dem Glas. Je mehr Böden um so bunter wird’s. Mal mit und mal ohne Streusel. Und nicht einfach nur Streusel. Zimtstreusel, Schokostreusel, Zitronenstreusel, Ingwerstreusel, …

(hab‘ ich jetzt Lust auf so ein Stück Kuchen!)

Bevor sich die Küchlein auf den Weg in den Ofen begeben um für ca. 25 Minuten bei 175 °C zu backen müssen sie mit dem Belag noch etwas gehen. Sobald der Teig den Belag etwas angehoben hat geht’s los. Und jetzt wird es auch für mich spannend. Der Teig geht beim Backen immer auf doch manchmal, warum auch immer fällt er kurz nach dem Rausholen in der Mitte zusammen. Er schmeckt natürlich trotzdem und sieht auch immer noch wunderbar aus. Doch das Mundgefühl ist na ja, eher etwas klebrig.

Die Küchlein ohne Streusel nehme ich, kurz bevor sie fertig gebacken sind aus dem Ofen und bestreue sie mit etwas Zucker und schiebe sie wieder in den Ofen. So bekommt der Kuchen einen wunderbaren Glanz. Und bleibt saftig.

Manchmal geht der Teig so stark auf, dass es aussieht, als sei es ein Bahnhofskuchen. Alle paar Kilometer ein Bahnhof / Stück Obst! So war es auch bei meinem Zwetschgenkuchen. Dadurch, dass der Teig nicht in eine Form gepresst war und sich frei entfalten durfte, rutschten die Zwetschgen etwas auseinander und da war er, der Bahnhofskuchen.

Der Bahnhofskuchen war pünktlich um 14 Uhr fertig und wir verputzten den noch warmen, saftigen und duftenden Zwetschgenkuchen bis auf den letzten Krümel. Das ist einer, der seltenen Momente in denen ich dem Süßen und damit dem Zucker nicht widerstehen kann😉

Jedes Jahr zu unserer örtlichen Boule Meisterschaft backe ich eine bunte Vielfalt an kleinen Hefekuchen. Die Damen und Herren der Boule Gemeinschaft freuen sich riesig und die Küchlein sind ratz fatz gegessen.

Für mich ist es nicht wichtig, ob ein Kuchen oder eine Torte perfekt im Sinne von akkurat aussieht, sondern schmecken muss er. Er muss ein Lebensgefühl widerspiegeln genau wie alle anderen Speisen auch. Dann ist es für mich ein Hochgenuss!

Autor: Sybille Schönberger

30. August 2018

Ich treffe zunehmend auf Menschen die sich der Überinformation entziehen. Sie verzichten auf Fernsehschauen und das Radio bleibt auch aus. Verstehen kann ich das durchaus. Ständig werden wir mit neuen Erkenntnissen bombardiert. Ich schaffe es ganz gut in wichtig und unwichtig zu selektieren. Doch wenn es um das Thema Ernährung geht, kann ich dem Infotsunami nicht entkommen.

Im Moment lese ich wieder, dass nun das Kokosfett doch nicht so gut sein soll; es wird sogar als giftig bezeichnet. Was denn nun? Zuerst ist es das Allheilmittel, obwohl es vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren besteht und das wissen ja nun auch schon die meisten, dass wir auf gesättigte Fettsäuren lieber verzichten sollten und nun soll es giftiger als Schweineschmalz (ich liebe Griebenschmalz!) sein? Ein beliebtes Thema ist auch der Genuss von Milchprodukten. Als mein erster Sohn zur Welt kam, hieß es: bloß keine Milchprodukte im ersten halben Jahr und nun ist es wiederum egal?

Hier kurz meine Einstellung zum Thema Milch: wie aus dem ein oder anderen Blogpost zu erlesen war, verzichte ich schon seit mittlerweile drei Jahren auf Milch und Milchprodukte. Doch keineswegs militant. Wenn ich essen gehe, sage ich dem Koch nicht, dass er bitte Milch frei kochen soll oder, wenn ich mal Bock auf Ziegenkäse habe, dann esse ich auch ein Stück. Doch das war’s dann auch schon mit dem Milchkonsum. Ich verzichte nicht auf Milch, weil ich sie nicht vertrage. Merke aber, dass sich mein Hautbild merklich verbessert hat. Meine Jungs stehen unmittelbar vor der Pubertät und wenn sie mal wieder zu viel Milch / Milchprodukte gegessen haben, sieht man das an ihrem Hautbild.

Kein anderes Säugetier ernährt sich das ganze Leben lang von Milch / Milchprodukten. Das sollte etwas nachdenklich stimmen.

Du darfst das nicht essen und dafür solltest Du das essen und hiervon soviel und hiervon nur ganz wenig.
Der Tsunami an Infos über die perfekte Art sich zu ernähren überrollt uns schonungslos.

Und wie gefährlich dieser sein kann, spürte ich am eigenen Leib.

Es ist nun schon ein paar Jahre her, als der Low Carb Trend anfing. Mich erwischte dieser Trend eiskalt. Nun kann ich sehr resolut sein und dachte mir, wenn ich Low Carb in No Carb umsetze, verliere ich innerhalb kürzester Zeit ein paar Pfunde.

No Carb / keine Kohlenhydrate = kein Zucker = absolutes Durcheinander im Körper!!

Ich wusste damals schon, dass Zucker und Insulin zusammengehören doch war mir die Tragweite nicht bekannt und ich wollte doch „nur“ etwas abnehmen.

Ich dachte mir, ran an den Speck und aß von heute auf morgen keine Kohlenhydrate mehr. Die ersten drei Tage ging das super und da war er der Ehrgeiz! Und der kann bei mir wirklich ausarten. So war es auch. Die Pfunde purzelten und ich sah aus wie dem Tod sein Dörrfleischreisender. Super! Nee gar nicht!!! Was wirklich mit meinem Körper passierte fiel mir überhaupt nicht auf. Ich sah nur auf mein Äußeres. Meinen üblen Mundgeruch nahm ich nicht wahr und meine plötzlich einsetzende Regel und andauernde Müdigkeit schob ich auf vermehrten Stress. Da hätte ich stutzig werden müssen. Denn ich bin eigentlich ein Mensch, der Stress liebt und unter Stress am besten arbeiten kann. Zum Glück und das kann ich mit meinem heutigen Wissen sagen, hatte ich genug von No Carb und aß für meine Verhältnisse wieder normal.

Was war daran nun so schlimm?

Ohne Kohlenhydrate funktioniert unser Körper nicht! Kohlenhydrate werden in Glucose umgewandelt und allein unser Gehirn verbraucht am Tag schon 140 g Glucose.

Glucose ist wie ein Ping Pong Ball der von seinen perfekten Spielern durch unseren Körper gespielt wird.
Die Hauptspieler sind Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gehirn, Insulin und Muskeln. Ein wirklich komplexes System. Keiner kann ohne den Anderen. Insulin ist quasi der Balljunge der die Spieler mit Glucose/ Bällen versorgt. Jeder Spieler bekommt so viele Bälle wie er benötigt. Hält aber auch Bälle zurück, damit nicht zu viele in den Umlauf geraten.

Mein Körper befand sich schon und mir völlig unbewusst in einem Hungerzustand (Ketose). Eigentlich ist das ein Zustand, der bei Diabetikern auftritt, wenn zu wenig Insulin vorhanden ist. Durch das fehlende Insulin kann der Körper keine Glucose mehr aufnehmen und bildet Ketokörper im Fettgewebe. Diese werden vor allem von Gehirn und Muskeln als Energielieferant verwendet. Werden zu viele dieser Ketokörper gebildet, kommt es zu einer Ketoazidose. Diese kann man an der Atemluft erkennen. Etwas deutlicher, an einem wirklich üblen Mundgeruch!

Ich bin, was meine Ernährungsform angeht angekommen. Ich weiß was mir guttut und was eben nicht.

Bitte schnappt euch nicht das nächstbeste Surfbrett, um auf der Trendwelle mit zu reiten! Jeder Mensch ist ein Individuum und einzeln zu betrachten.

Verfallt nicht dem Extremen und lasst die Finger von Pillchen und Pülverchen!

Ernährt Euch frisch und ausgewogen.

Autor: Sybille Schönberger

28. August 2018

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